Wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint, gibt es einen Regenbogen. Wie diese und andere Naturphänomene entstehen, lernen Nachwuchsstudenten am Samstag bei der Kinderuni.
Stuttgart - Der Physikprofessor ist in Sachen Kinder-Uni sehr versiert: Es ist schon die dritte Vorlesung, bei der Ulrich Hass von der Uni Hohenheim sein Fachgebiet, die Physik, ganz einfach und verständlich erklärt. Und auch dieses Mal wird es viele Versuche zum Mitmachen geben, die er sich für die jungen Zuhörer ausgedacht hat. Verraten möchte er aber noch nichts, damit es auch spannend bleibt.
Nur so viel sei gesagt: es geht um Spektralfarben. Mit der Spektroskopie beschäftigt sich der Physiker auch in seinem Forscherleben. Dieses Verfahren ist eine spezielle Methode, bei der man mit einem Laser Gase, die aus dem Boden aufsteigen, sichtbar machen kann. Der Laserstrahl trifft auf die nicht sichtbaren Gase in der Luft. Diese nehmen das Licht des Laserstrahls auf und werden somit sichtbar. Zusammen mit seinen Mitarbeitern hat der mittlerweile pensionierte Stuttgarter Wissenschaftler ein Gerät entwickelt, das man nicht nur im Labor, sondern auch im Freien einsetzen kann. Mit diesem Köfferchen kann er beispielsweise messen, wie viel Methan aus dem Boden entweicht. Das ist wichtig, denn Methan ist ein sogenanntes klimarelevantes Gas, das heißt, es trägt zur Klimaveränderung bei. Derartige Messungen helfen dabei, den Klimawandel zu verstehen und zu überlegen, was man dagegen tun kann. Mit seinem Messgerät war Haas schon auf Spurensuche nach den Klimakillern vom Schwarzwald bis nach China.
Klimarelevante Gase wird der Physiker im Hörsaal nicht zeigen. Vielmehr wird er erklären, warum wir Farben so sehen, wie wir sie sehen und warum sie durch das Licht der Sonne verändert werden. So erscheint etwa der Planet Erde aus dem All blau, während andere Planeten nicht so schön funkeln. Haas macht es Spaß, Kinder für naturwissenschaftliche Themen zu begeistern. Schließlich fragen fast alle Jungen und Mädchen nach dem Warum. Und das ist auch die Frage, die einen Wissenschaftler zu seinen Forschungen treibt. Zudem konnte Haas seinen Studenten in seinen Vorlesungen so beeindruckend und verständlich erklären, was hinter der Spektroskopie steckt, dass er dafür vor einigen Jahren des Landeslehrpreis bekommen hat.