Kalte Luftmassen aus dem Norden bringen Schneefälle nach Deutschland.

Stuttgart - ielleicht bist Du gestern auch ein bisschen erschrocken, als Du morgens aus dem Fenster geschaut hast: Schnee! Und das Mitte April, nachdem es im März doch schon einige Tage recht warm war. „Schnee im April – das ist nicht ungewöhnlich“, sagt Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst (DWD). „Das kommt immer wieder vor.“ Der DWD ist der meteorologische Dienst der Bundesrepublik Deutschland. Das bedeutet, dass er zuständig ist für Wettervorhersagen, die Deutschland betreffen.

 

Dass es am Dienstag in Stuttgart – und auch in anderen Teilen Deutschlands – geschneit hat, liegt daran, dass kalte Luft von Norden hierhergeströmt ist. „Da kann es durchaus sein, dass der Niederschlag, der normalerweise als Regen heruntergegangen wäre, in Form von Schnee fällt“, erklärt Gerhard Lux. Besonders in den höheren Lagen kommt das schon einmal vor, denn die Luft ist in der Höhe kälter. Bis Mitte Mai können Schnee und Frost vorkommen. Dass später im Jahr Schnee fällt, ist eher ungewöhnlich. Die Luftmassen können aus den verschiedenen Himmelsrichtungen nach Deutschland strömen – von Norden, Osten, Süden und Westen. Kommt die Luft aus dem Süden, so wie es in diesem März schon einmal der Fall war, ist die Luft tendenziell wärmer, das Wetter milder. „Die Luft kommt dann über das Mittelmeer zu uns“, sagt Gerhard Lux.

Mit dem Klimawandel hat das aktuelle Wetter also nichts zu tun – auch wenn man den Klimawandel in Deutschland durchaus bemerkt, sagt Gerhard Lux: „Im Vergleich zu dem Zeitraum zwischen 1960 und 1990 ist der Monat Dezember inzwischen um durchschnittlich ein Grad Celsius wärmer geworden.“ Ob diese Entwicklung sich fortsetzen wird – ob es in Zukunft in den Wintermonaten also immer wärmer werden wird –, hängt auch davon ab, wie die Menschen sich verhalten, sagen die Experten. Die kommenden Tage, sagt Gerhard Lux, sollen aber erst einmal kühl bleiben. Bis es wieder wärmer wird, kann es also noch ein Weilchen dauern.