Das körpereigene Abwehrsystem bekämpft sehr effektiv Krankheitserreger. Wir erklären, wie das funktioniert.

Stuttgart - Millionen von Bakterien, Viren, Parasiten oder Pilzen fallen jeden Tag über den Körper eines Menschen her. Damit man nicht dauerhaft krank wird, gibt es das Abwehrsystem. Es schützt den Menschen von Geburt an. Eine der ersten Schutzbarrieren ist beispielsweise die Haut. Die Schwachstellen sind die Schleimhäute in Mund und Nase. Falls Keime diese Barriere überwinden, muss die Körperverteidigung Schwerstarbeit leisten. Das tut sie mit Hilfe des Immunsystems.

 

Man kann das Immunsystem mit einer Behörde vergleichen, die sofort Polizisten losschickt, sobald irgendwo ein Virus versucht, in den Körper einzudringen. Spezielle Zellen des sogenannten Immunsystems kümmern sich um die schädlichen Eindringlinge. Diese Zellen gehören zu den weißen Blutkörperchen, Lymphozyten genannt, und werden in den Knochen, im Knochenmark gebildet. Dabei übernehmen unterschiedliche Blutkörperchen viele Aufgaben, die genau aufeinander abgestimmt sind.

Antikörper, die genau zum Eindringling passen

Man unterscheidet vor allem sogenannte T- und B-Zellen. Die T-Zellen sind die Wächter: Wenn sie einen Eindringling entdecken, sehen sie ihn sich genau an und schicken eine Kopie an die B-Zellen. Diese stellen nun sogenannte Antikörper her, die genau zum Eindringling passen und diesen unschädlich machen, indem sie ihn gewissermaßen markieren. So wird der Eindringling von anderen Immunzellen, den Fresszellen, erkannt. Diese fressen den Schädling auf, so dass nichts mehr von ihm übrig bleibt. Zudem kann sich das Immunsystem den Eindringling merken. Sollte er es erneut versuchen, kann die Körperpolizei noch schneller reagieren und den Übeltäter zügig vernichten.

Doch nicht nur gegen Schnupfenviren oder gegen Bakterien, die Übelkeit oder Durchfall verursachen, schreitet die Körperpolizei ein. Auch bestimmte Verhaltensweisen, Stress oder diverse Umweltfaktoren haben Einfluss auf das Immunsystem. Auch die Psyche des Menschen spielt eine große Rolle und bestimmt mit, wie fit jemand ist. Wie das genau funktioniert, wird derzeit weltweit erforscht – in dem noch recht jungen Forschungsgebiet, der sogenannten Psychoneuroimmunologie.