Auf ein großes Erdbeben folgt häufig ein Nachbeben. Aber das jetzige in Nepal war ungewöhnlich heftig. Es ist besonders verheerend, weil viele Gebäude schon durch das ersten Beben vorgeschädigt waren. Und es versetzt die Menschen noch mehr in Stress.

Stuttgart - Ein Erdbeben kommt selten allein – schon gar nicht, wenn es so gewaltig war wie das Beben in Nepal vor gut zwei Wochen. Jetzt hat dort die Erde wieder gebebt, und zwar wirklich heftig. Die Erdbebenforscher wissen aus Erfahrung, dass es noch Monate nach einem großen Beben zu weiteren sogenannten Nachbeben kommen kann. Das liegt daran, dass sich im Untergrund beim ersten Beben nicht alle Spannungen zwischen verschiedenen Gesteinsschichten abgebaut haben. Oder dass sich durch das erste große Beben neue Spannungen in benachbarten Regionen aufgebaut haben, die sich später lösen. In Nepal hat es sei dem großen Beben der Stärke 7,8 am 25. April viele hundert kleine Nachbeben gegeben, berichten die Erdbebenforscher. Doch das Nachbeben war mit einer Stärke von 7,2 oder sogar 7,3 – da gibt es unterschiedliche Angaben – doch ungewöhnlich heftig. Zu allem Unglück folgten anschließend weitere deutlich spürbare Erdstöße.

 

Für die Menschen bedeuten die Nachbeben eine große Gefahr. Vor allem wenn sie so stark sind wie das jetzige, dann stürzen viele Gebäude ein, die bereits bei dem großen Beben schwer beschädigt wurden, aber doch stehen geblieben sind. Weil die Erde in Nepal in den letzten Wochen nicht zur Ruhe gekommen ist, sind die Menschen dort seither dauernd im Stress: Nicht nur, dass sie tote Angehörige bergen und ums Überleben kämpfen müssen, sie haben auch Angst, nun beim einem Nachbeben verschüttet zu werden.