Mitten im Urwald Brasiliens ragt ein schlanker Stahlturm in den Himmel. Er ist 325 Meter hoch und übertrifft damit sogar den Eiffelturm in Paris. Über viele Treppen gelangen Wissenschaftler ganz nach oben. Aber was machen sie dort?

Stuttgart - Manaus ist eine Stadt mitten im tropischen Regenwald. Man erreicht die Stadt fast nur mit dem Schiff oder dem Flugzeug. Trotzdem leben dort zwei Millionen Menschen. Manaus liegt am Amazonas, einem der längsten Flüsse der Welt. Rund um die Stadt gibt es nichts als Wald – und zwischen den Bäumen ragt ein rot-weißer Turm in die Höhe. Er ist 325 Meter hoch und damit sogar etwas höher als der Eiffelturm in Paris. Vielleicht warst Du schon einmal auf einem Aussichtsturm? Macht es Dir etwas aus, von oben herunterzuschauen? Oder wird Dir schon mulmig, wenn der Turm ein wenig schwankt? Der Turm bei Manaus ist nur ein schmales Stahlgerüst, und man muss viele, viele Treppen hinauflaufen, bis man oben ist. Also nichts für Menschen, die nicht schwindelfrei sind.

 

Oben angekommen, sieht man dann Wald bis zum Horizont. Es gibt keine Berge, nur einen grünen Teppich. Die Wolken werfen Schatten auf das Grün, und hier und da schimmert ein Fluss. In dieser Höhe wollen Wissenschaftler die Luft untersuchen und prüfen, ob der Regenwald wirklich eine grüne Lunge ist, wie viele denken. Man nennt den Wald eine grüne Lunge, weil Pflanzen zum Wachsen Kohlendioxid brauchen. Dieses Gas führt dazu, dass es auf der Welt immer wärmer wird. Deshalb ist es gut, wenn Pflanzen einen Teil davon aus der Luft nehmen. Aber es geschehen noch andere Dinge im Wald, und die Bäume leiden womöglich unter den steigenden Temperaturen. Was genau abläuft, wollen die Forscher auf dem Turm herausfinden – und weihen ihn an diesem Wochenende ein.