Forscher haben fast 60 Millionen Jahre alte Knochen einer ausgestorbenen Pinguinart gefunden. Die Tiere konnten fast so groß werden wie ein erwachsener Mensch.

Stuttgart - Bestimmt hast Du schon Pinguine im Zoo gesehen. Aktuell sind 18 verschiedene Arten dieser flugunfähigen Seevögel bekannt, die alle auf der Südhalbkugel der Erde leben – zum Beispiel in der Antarktis. So nennt man das Gebiet um den Südpol, das großteils von Eis bedeckt ist. Dort lebt auch der Kaiserpinguin. Der geübte Schwimmer ernährt sich von Fisch, Tintenfisch und kleineren Meerestieren. Der Kaiserpinguin ist die größte lebende Pinguinart. Er kann bis zu 1,20 Meter groß und 40 Kilogramm schwer werden.

 

Vor vielen Millionen Jahren lebten noch größere Pinguine auf der Erde. Sie wurden mit 1,70 Metern fast so groß wie ein Mensch und brachten etwa 100 Kilogramm auf die Waage. Das haben Wissenschaftler vom Frankfurter Senckenberg-Institut für Naturforschung und ihre Kollegen aus Neuseeland herausgefunden. Sie untersuchten dazu alte Pinguinknochen, die in Neuseeland gefunden wurden – man spricht in solchen Fällen von Fossilien. Die Wissenschaftler nennen den Riesenpinguin, der vor rund 59 Millionen Jahren gelebt hat, „Kumimanu biceae“. Der Name stammt aus der Sprache der Maori, also der Ureinwohner Neuseelands. Kumi heißt Monster, manu ist das Wort für Vogel. Bisher kannten die Wissenschaftler nur eine Vogelart aus der Antarktis, die noch größer war.

Die Flügel- und Beinknochen sowie das Brustbein sind bei der jetzt entdeckten ausgestorbenen Art deutlich größer als bei den heutigen Pinguinen. Der Riesenpinguin war aber noch nicht so weit entwickelt wie seine Verwandten, die später in der Erdgeschichte auftauchten, sagen die Forscher. Sie vergleichen ihn deshalb mit primitiveren Vorfahren des Menschen. Doch warum sind die Riesenpinguine ausgestorben? Wissenschaftler halten es für möglich, dass sie sich zunächst gut vermehren konnten, weil zu ihrer Zeit viele große Meeresreptilien verschwanden. Nach und nach, so die Forscher, seien aber neue Konkurrenten und Fressfeinde aufgetaucht – etwa Robben oder Zahnwale. Sie könnten die Riesenpinguine verdrängt haben.