In Bayern steht Europas größte Backanlage, in der Glückskekse produziert werden.

Stuttgart - Ein großer Mensch ist, wer sein Kinderherz nicht verliert – so lautet einer der Sprüche, die man in Glückskeksen findet. Vielleicht hast du auch schon mal ein solches gewinkeltes Gebäckteil auseinander gebrochen und das Zettelchen mit den Spruch herausgezogen, das sich im Innern befindet. In chinesischen Restaurants erhält man solche Kekse als kleines Geschenk zum Mitnehmen. Das kommt daher, dass die Kekse ursprünglich aus dem Fernen Osten stammen. Im Lexikon steht allerdings, dass die Kekse nicht aus China, sondern aus Japan kommen.

 

Es gibt aber auch die Geschichte, wonach die Kekse entstanden sein sollen, als im 13. Jahrhundert die Mongolen China besetzt hatten. Die Chinesen wollten sich von den fremden Herrschern befreien und planten einen Aufstand. Um die Menschen darüber zu informieren, ohne Aufsehen zu erregen, versteckten die Rebellen wichtige Nachrichten in Keksen. Seitdem gilt das süße Gebäck als chinesische Spezialität. Die heutige Tradition mit den mehr oder weniger sinnvollen Sprüchen entstand dann vor etwa hundert Jahren in Kalifornien.

Schwarze Pechkekse

Wie dem auch sei: Auch in Deutschland werden Glückskekse gebacken. Ralph Schäfer aus dem bayerischen Bad Abbach ist ein solcher Keksbäcker. „Ich produziere Glück am laufenden Band“, sagt er. Nach seinen Angaben besitzt er die größte solche Backanlage in Europa – täglich verlassen bis zu 4000 Kekse seine Fabrik. Inzwischen verkauft Schäfer auch Pechkekse: Die sind, wie es sich gehört, pechschwarz und haben fiese Botschaften im Innern – über die man natürlich auch lachen kann.

Gerade zum Jahreswechsel sind Glückskekse beliebt – genau wie zum Beispiel Blei- und Wachsgießen oder Knallbonbons ziehen. Die kannst du auch selbst basteln: Klorollen mit kleinen Überraschungen füllen und wie ein Bonbon verpacken. Die überstehenden Enden des Einwickelpapiers werden dazu gegenläufig verdreht und mit einer Schnur festgebunden. Wenn man nun das Bonbon kräftig aufzieht, reißt das Papier und der Inhalt fällt heraus. Explosiv ist das natürlich nicht – aber Spaß macht es trotzdem.