Viele Zugvögel sind in diesem Jahr in Deutschland geblieben, weil der Winter bis jetzt so mild war. Die Kälte im Norden und Osten hat sie nun doch vertrieben: große Schwärme Kraniche fliegen derzeit nach Süden.

Über das Wetter hast Du in letzter Zeit sicherlich viel gehört. Deine Schneestiefel stehen vermutlich noch nahezu unbenutzt im Schuhschrank, der Schlitten im Keller. Nicht einmal „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ singen hat geholfen, den Winter zu uns zu locken. Vielleicht haben die Kinder in Nord- und Ostdeutschland lauter gesungen. Dort ist es nämlich neuerdings richtig kalt. Das gefällt vielleicht den Kindern dort, die endlich Schlitten fahren können. Andere finden das aber nicht so gemütlich: die Kraniche zum Beispiel, die in diesem Jahr einfach hier geblieben sind, weil es so warm war. Jetzt beobachten Vogelkundler, dass diese nun doch nach Süden aufbrechen. Mehr als 10 000 Kraniche sind in diesem Jahr entgegen ihrer Gewohnheit in Deutschland geblieben. Jetzt finden sie in Mecklenburg-Vorpommern nicht mehr genug zu essen: die Seen sind vereist, der Boden gefroren und schneebedeckt. Tausende Kraniche fliegen nun in Richtung Frankreich. In Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz konnte man in den letzten Tagen viele Vogelgruppen Richtung Süden fliegen sehen.

 

Weit müssen die Kraniche eigentlich nicht fliegen: schon hier in Süddeutschland ist es viel wärmer. Und hätten sie noch ein wenig abgewartet, wäre es auch im Norden und Osten wieder wärmer geworden: Wetterkundler versprechen schon für das Wochenende Plusgrade: der Schnee wird also auch dort schmelzen. Aber Kraniche schauen halt keinen Wetterbericht.