Derzeit spielt das Wetter irgendwie verrückt: Hier ist es milde, im Süden schneit es.

Ain Sefra - Dieser Tage gab es in der Sahara ein ungewöhnliches Schauspiel: Es schneite! Die Schneeflocken kamen allerdings nur in höheren Regionen in Marokko und Algerien bis zum Boden, nämlich in Teilen des Atlasgebirges ab 900 Meter Höhe. Dort, so berichteten lokale Medien und Wetterkundler, sanken die Temperaturen zeitweise auf minus fünf Grad. Und in der von etwa 35 000 Menschen bevölkerten Stadt Ain Sefra – sie liegt in Algerien nicht weit von der Grenze zu Marokko gut tausend Meter über dem Meeresspiegel – sollen sogar 40 Zentimeter Schnee gefallen sein. Lange hat die weiße Pracht aber nicht gehalten: Sobald es tagsüber wärmer wurde, taute es schnell.

 

Auch im Dezember 2016 fiel dort Schnee – aber weit weniger als jetzt. Davor, so berichten die Wetterexperten, habe das letzte Mal ein halbstündiger Schneesturm im Februar 1979 die roten Sanddünen mit einer weißen Schneeschicht überzogen. Das zeigt, wie selten es in der Wüste Sahara schneit. Was aber nicht heißen soll, dass es dort nachts nicht bitterkalt werden kann. Im Winter ist es gar nicht so selten, dass die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen. Und auch im Sommer, wenn es tagsüber 40 oder gar 45 Grad heiß wird, kann das Thermometer nachts durchaus auf zehn Grad fallen. Das kommt daher, dass der Boden schnell auskühlt, weil Wolken fehlen, die die Wärme zurückstrahlen könnten. Hinzu kommt, dass Felsen und Sand die Wärme nicht so gut speichern wie zum Beispiel Gewässer.

Aber warum war es in der Sahara gerade jetzt so kalt? Das hängt mit den eiskalten Temperaturen an der Ostküste von Amerika zusammen und mit einem Hochdruckgebiet mit recht milden Temperaturen in Europa. So konnte eine selten auftretende Kaltwetterfront weit nach Süden vorstoßen. Sie brachte Spanien, Portugal und Nordafrika eisige Temperaturen und ungewöhnliche Schneefälle. Daher hatte auch Spanien mit einem heftigen Wintereinbruch zu kämpfen. Die Folge war ein riesiges Verkehrschaos.