Die Anfänge der Mathematik reichen schon sehr lange zurück. Bereits vor 5000 Jahren konnten Gelehrte in Babylonien Gleichungen lösen.

Stuttgart - Zahlen sind eine Erfindung des Menschen. Schon vor Zehntausenden Jahren machten sich unsere Ur-Urahnen Gedanken über die Anzahl von Dingen. So wollten Hirten am Abend wissen, ob alle ihre Tiere noch da sind. Darum ritzten sie für jedes Tier eine Kerbe in ein Stück Holz oder einen Knochen. Ob sie schon Worte für Zahlen wie Eins, Zwei oder Zehn hatten, weiß man aber nicht. Auch das Rechnen war ihnen wahrscheinlich noch fremd.

 

Die Geschichte der Mathematik, wie wir sie heute kennen, begann vor rund 5000 Jahren in Babylonien. Dort, wo heute das Land Irak liegt, gab es eine der ersten Hochkulturen – also ein Staatsgebilde mit zentraler Verwaltung, gemeinsamer Sprache und Schrift. Alte Steintafeln zeigen, dass die Babylonier die Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division beherrschten. Sie konnten auch die Quadratwurzel aus einer Zahl ziehen (die Wurzel aus vier ist zum Beispiel zwei), Gleichungen lösen sowie Fläche und Rauminhalt berechnen. Die alten Ägypter kannten sich ebenfalls sehr gut mit Zahlen und Berechnungen aus. Das half ihnen beim Bau der Pyramiden oder der Beobachtung von Sternen.

Eine Blüte erlebte die Mathematik im antiken Griechenland. Dort beschäftigte sich zum Beispiel um 300 vor Christus herum der Gelehrte Euklid mit Geometrie. Das ist ein Gebiet der Mathematik, in dem es unter anderem um die Berechnung von Winkeln und Strecken geht. Euklid hat auch bewiesen, dass es unendlich viele Primzahlen gibt – also Zahlen, die größer als eins sind und nur durch sich selbst und eins teilbar sind. Vor kurzem war in dieser Spalte zu lesen, dass die größte bislang bekannte Primzahl berechnet wurde. Dort stand auch, dass man „nicht mit absoluter Sicherheit“ sagen könne, ob sich die Reihe der Primzahlen endlos fortsetzen lässt. Das stimmt so nicht – und darüber haben sich einige Leser zu Recht beschwert. Merke: Wenn es um Mathe geht, schadet es nicht, bei den alten Griechen nachzuschlagen. Auch die Erkenntnisse von Thales und Pythagoras, der für rechtwinklige Dreiecke die Formel a²+b²=c² aufstellte, stehen bis heute im Mathe-Lehrplan.