Kleine Käfer können große Bagger stoppen. Warum das so ist und deshalb zum Beispiel auf der Großbaustelle für den künftigen Stuttgarter Bahnhof erst einmal der sonst wenig bekannte Juchtenkäfer geschützt werden musste, erklärt der Kinder-Chefreporter Paul.

Stuttgart - Vielleicht hast Du schon die große Baustelle am Hauptbahnhof in Stuttgart gesehen. Bagger graben Löcher, Lastwagen fahren Erde weg und ein Teil des Daches am Bahnhof ist auch schon verschwunden. Stuttgart 21 heißt das Projekt, bei dem die Schienen in lange Tunnels verlegt werden sollen. Wer in ein paar Jahren mit dem Zug nach Stuttgart fährt, der kommt unterirdisch an.

 

Vielen gefällt das nicht. Sie haben gegen den Plan protestiert. Bei dem Streit ist es auch darum gegangen, dass dort, wo jetzt die Bagger fahren, früher einmal viele kleine Tiere gelebt haben. Zum Beispiel gibt es dort den Juchtenkäfer. Von dem hast Du noch nie etwas gehört? Das geht vielen so. Eigentlich ist er erst durch den Streit um den Stuttgarter Bahnhof so richtig berühmt geworden.

Denn bevor jemand mit dem Bau anfangen darf, muss er nachschauen, ob Tiere in Gefahr geraten. Das nennt man Artenschutz. Der gilt immer – egal, ob man einen Bahnhof, eine Eisenbahnstrecke, einen Flughafen, eine Straße oder neue Häuser bauen möchte. Wenn auf der Baustelle seltene Tiere leben, müssen sie geschützt werden. Entweder kann an dieser Stelle gar nicht gebaut werden. Oder man sorgt dafür, dass die Tiere woanders weiterleben können. Dann sammeln Helfer Käfer und Co. ein und bringen sie in ihre neue Heimat, wo keine Bagger fahren.

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