Die Städte werden immer größer. Das bringt auch viele Nachteile mit sich. Eine UN-Konferenz in Ecuador sucht nach Lösungen.

Stuttgart - Wo würdest Du lieber leben – in der Stadt oder auf dem Land? Immer mehr Menschen, die vor dieser Frage stehen, entscheiden sich für die Stadt. Bereits heute wohnen 54 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Im Jahr 2050 könnten es zwei Drittel sein, schätzen die Vereinten Nationen. Am schnellsten wachsen die Städte in Afrika und Asien. 2014 gab es weltweit 28 Städte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern. Zum Vergleich: In der größten deutschen Stadt Berlin leben 3,5 Millionen Menschen. Bis 2030 soll die Zahl sogenannter Megacitys mit mehr als zehn Millionen Einwohnern auf 41 steigen. Auch dann dürfte Japans Hauptstadt Tokio noch die größte aller Städte sein. Im Großraum Tokio sollen dann 37 Millionen Menschen leben – fast halb so viele wie heute in ganz Deutschland.

 

Doch warum zieht es immer mehr Menschen in Städte? Vor allem, weil sie hoffen, dort eine gut bezahlte Arbeit zu finden. Außerdem gibt es mehr Geschäfte, Theater, Kinos, Universitäten oder Krankenhäuser. Das große Angebot kann aber nur nutzen, wer auch das Geld dazu hat. Gerade bei den Bewohnern ärmerer Länder ist das oft nicht der Fall. Sie können sich nicht einmal eine richtige Wohnung leisten und leben in Slums, wo es oft weder sauberes Wasser noch Strom gibt. Trotzdem versuchen sie ihr Glück in der Stadt, weil sie zu Hause auf dem Land keine Zukunft für sich sehen.

Dass immer mehr Menschen auf engem Raum zusammenleben, bringt auch Nachteile mit sich. So werden die Verkehrsprobleme immer größer, wenn sich alle gleichzeitig auf den Weg zur Arbeit machen. In vielen Städten Asiens oder Afrikas gibt es kaum öffentliche Verkehrsmittel wie S- oder Stadtbahnen. Deshalb werden dort die Staus immer länger – und die Luft dreckiger. Zudem werden Wohnungen in Städten immer teurer. Um die Probleme der Verstädterung geht es auch bei einer Konferenz der Vereinten Nationen in dem südamerikanischen Land Ecuador, die noch bis zum Donnerstag dauert. Die Teilnehmer sprechen dort zum Beispiel über bessere Verkehrssysteme, Elektroautos oder die Wasserversorgung von Städten.