Die Natur bietet uns viele faszinierende Dinge. Im Sommer staunen wir zum Beispiel über die Glühwürmchen, die im Gras oder zwischen alten Blättern am Waldesrand grün leuchten. Jetzt ist wieder die Zeit der leuchtenden Tierchen.

Stuttgart - Du hast bestimmt schon einmal in einer warmen Sommernacht gesehen, dass kleine Leuchtpunkte durch die Luft fliegen. Und manchmal leuchtet es auch am Boden, zum Beispiel am Waldrand zwischen alten Blättern. Wenn Du magst, kannst Du den Leuchtpunkt mitsamt den umgebenden Blättern oder Gras vorsichtig in die Hand nehmen – keine Angst, da beißt oder sticht niemand! Und wenn Du das Ganze dann mit einer Taschenlampe oder später zu Hause bei Licht anguckst, dann findest Du hoffentlich ein kleines, wurmartiges Wesen: das Glühwürmchen. Wenn Du es vorsichtig auf den Rücken drehst und es nicht allzu hell ist, kannst Du auch deutlich die grünlich leuchtenden Flecken am Hinterleib sehen.

 

Allerdings handelt es sich bei dem Tierchen gar nicht um einen Wurm, sondern um ein flügelloses Leuchtkäferweibchen. Es sitzt nachts am Boden und leuchtet auffallend, um die Leuchtkäfermännchen anzulocken. Das sind die fliegenden Leuchtpunkte, die Du mit etwas Glück derzeit beobachten kannst. Übrigens sind die Glühwürmchen Weltmeister, wenn es darum geht, möglichst wirkungsvoll Licht zu erzeugen: Bis zu 95 Prozent der biochemischen Energie, die sie dafür aufwenden, wird in Licht umgewandelt. Das ist ein super Wert. Bei der elektrischen Glühbirne sind es nämlich gerade mal schlappe fünf Prozent der Energie, die in Licht umgewandelt werden – weshalb diese verschwenderische Leuchtquelle ja auch nicht mehr verkauft werden darf.

Darum leuchten sie

Für die Leuchtkraft der Glühwürmchen ist eine chemische Reaktion in ihrem Körper verantwortlich. Dazu benötigen sie Kalzium, Adenosintriphosphat und Luciferin sowie das Enzym Luciferase. Unter Zufuhr von Sauerstoff reagieren die Stoffe miteinander und produzieren Licht. Die Sauerstoffzufuhr regulieren die Glühwürmchen durch ihr Tracheensystem. So gelingt es ihnen, das Licht an ihrem Leuchtorgan an- und auszuschalten. Diese Art der Energieumwandlung nennt man Biolumineszenz. Übrigens glühen die Glühwürmchen gar nicht wirklich, denn sie produzieren kaltes Licht, bei dem kaum Wärme freigesetzt wird.

Der Grund, weshalb die Glühwürmchen überhaupt leuchten, ist die Partnersuche. Nicht nur, dass sie mit verschiedenen Leuchtmustern ihre Artgenossen identifizieren, sie können auch zwischen Männlein und Weiblein unterscheiden. Die Larven dagegen leuchten, um Fressfeinden zu signalisieren: Achtung, ich bin unbekömmlich!