Schwarzpulver lässt Böller krachen und Raketen fliegen. Erfunden wurde es wohl in China.

Wissen/Gesundheit: Werner Ludwig (lud)

Stuttgart - Du dich schon auf Silvester? An diesem Tag feiern die Menschen den Beginn des neuen Jahres – und dazu gehört für viele ein Feuerwerk. Es sieht ja auch toll aus, wenn der Himmel mit funkelnden Sternen, Fontänen und bunten Lichteffekten übersät ist. Dazu kracht und pfeift es an allen Ecken. Doch die Ballerei hat auch Schattenseiten. Immer wieder gibt es Unfälle, weil manche Leute unvorsichtig mit Raketen oder Böllern umgehen. Zudem verschmutzt das Feuerwerk die Luft.

 

Bomben im 13. Jahrhundert

Schuld daran ist vor allem das Schwarzpulver, das in den Feuerwerkskörpern enthalten ist. Es handelt sich um eine leicht zu entzündende Mischung aus fein vermahlener Holzkohle, Schwefel und Salpeter. Salpeter ist ein Salz, das in der Natur entsteht – zum Beispiel, wenn Bakterien Vogelkot oder andere organische Stoffe zersetzen. Viele Forscher nehmen an, dass das Schwarzpulver ursprünglich aus China kommt und sich dann bis nach Europa verbreitete. Der Mongolenherrscher Dschingis Khan soll es nach alten Aufzeichnungen bereits 1214 für den Bau von Bomben genutzt haben, die er gegen seine Feinde einsetzte.

Dynamit ersetzte das Schwarzpulver

Auch in den folgenden Jahrhunderten diente das Schwarzpulver vor allem der Kriegführung. Wenn es in einem geschlossenen Raum abbrennt, entsteht durch die Verbrennungsgase ein starker Überdruck. Der lässt sich zum Beispiel nutzen, um Kugeln mit hoher Geschwindigkeit aus einem Gewehrlauf zu schleudern – aber auch für Sprengungen im Berg- und Straßenbau.

Erst im 19. Jahrhundert wurde Schwarzpulver von stärkeren Sprengstoffen wie Nitroglyzerin und Dynamit verdrängt. Die wären allerdings für ein Feuerwerk zu gefährlich. Deshalb wird dafür weiterhin Schwarzpulver eingesetzt. Es treibt Raketen an, lässt bunte Fontänen sprühen und Silvesterböller krachen. Schon die Germanen, die früher in Mittel- und Nordeuropa lebten, zündeten in der Silvesternacht Feuer an und machten mit Rasseln, Dreschflegeln und Peitschen ohrenbetäubenden Lärm, um zum Jahreswechsel Dämonen und böse Geister zu vertreiben.