Das Fantasyspektakel „Asura“ hätte ein Triumph klassischer chinesischer Motive über Hollywoods Lockungen werden sollen. Aber das Publikum spielte nicht mit. Nach nur drei Tagen wurde der Film komplett zurückgezogen.

Peking - Der teuerste chinesische Film aller Zeiten ist an den Kinokassen grandios gefloppt. Die nach Angaben amtlicher Medien umgerechnet knapp 96 Millionen Euro teure Produktion „Asura“ wurde am Sonntag umgehend wieder aus den Kinos verbannt.

 

Nach ihrem Kinostart am Freitag hatte sie gerade einmal rund sechs Millionen Euro eingespielt, wie die chinesische Ticketbörse Maoyan am Dienstag mitteilte. Die Filmemacher hatten daher am Sonntag mitgeteilt, der Film werde ab 22.00 Uhr nicht mehr gezeigt. „Wir entschuldigen uns bei allen, die den Film sehen wollten und keine Chance dazu haben werden“, erklärte die Produktionsfirma Alibaba Pictures. Die gehört zu einem der Vorzeigekonzerne des modernen China, zur Alibaba Group, die im Reich der Mitte die Rolle von Ebay und Amazon auf einmal spielt.

Dröhnendes Vorab-Lob

Das Fantasy-Epos mit vielen Spezialeffekten sollte allerdings der erste Teil einer Trilogie werden – ein nun nur noch vermessen wirkendes Projekt. „Asura“ basiert auf der tibetisch-buddhistischen Mythologie und ist Teil der staatlichen Bemühungen, speziell Werke mit Elementen der traditionellen chinesischen Kultur zu fördern. Chinas Kulturbürokratie will so der möglichen Angleichung des chinesischen Blockbusterkinos an die Filme Hollywoods und dem weiteren Einsickern westlicher Werte vorbeugen. Staatliche Medien hatten den Film hoch gepriesen. Die Zeitung „China Daily“ kündigte Asura dröhnend als „den am heißesten erwarteten Blockbuster“ des Sommers an.

Die Kritiken auf Chinas einflussreichster Review-Seite „Douban“ fielen allerdings vernichtend aus. „Das ist lediglich ein prunkvoller Haufen Exkremente!“, schrieb ein Nutzer unverblümt. Mit einem geschätzten Verlust von rund 90 Million Euro ist „Asura“ nach Angaben der Webseite Box Office Mojo der fünftteuerste Flopp der Filmgeschichte weltweit. Spitzenverlierer ist demnach der US-Zeichentrickfilm „Sindbad - Der Herr der Sieben Meere“. „Asura“ darf nun auch als eine der größten Blamagen von Chinas Kulturlenkern in Diensten der Kommunistischen Partei gelten.