James Wan schickt Jason Momoa als Wassermann auf eine submarine Weltenrettungsmission.

Stuttgart - Körperkino im Gefolge von Arnold Schwarzenegger ist die Spezialität Jason Momoas, 2010 ließ er im Remake von „Conan, der Barbar“ die Muskeln spielen. Der Film floppte, doch der 1,93 Meter große Hawaiianer eroberte in der Serie „Game of Thrones“ die Herzen der Fans als Khal Drogo, Warlord und Gatte der Drachenkönigin Daenerys Targaryen.

 

Nun spielt er eine Figur aus dem Universum des DC-Verlags, zu dem Batman und Superman gehören. Mit einem unverschämten Grinsen auf den Lippen gibt er den ansehnlich tätowierten Aquaman alias Arthur Curry mit Rauschebart, langem Haar und Dreizack. Er ist die Antwort auf Sub-Mariner alias Prinz Namor, einem Teilzeit-Mitglied der „Avengers“ aus dem im Kino bislang erfolgreicheren Comicverlag Marvel. Wie dieser entstammt Aquaman der versunkenen Stadt Atlantis, er ist der Sohn der Unterwasser-Prinzessin Atlanna (Nicole Kidman) und des Leuchtturmwärters Tom Curry (Temuera Morrison), der ihr einst das Leben rettete.

Auch am Tresen ist Aquaman standhaft

Typisches Superhelden-Kino steht hier auf dem Spielplan, zu Land und in den (Un-)Tiefen der Ozeane, temporeich und dynamisch inszeniert von James Wan, wie man das von ihm kennt, etwa aus „Fast & Furious 7“. Vom Werden und Wesen Arthur Currys, halb Mensch, halb Atlanter, erzählt er nach dem Drehbuch von Will Beall („Gangster Squad“) und David Leslie Johnson-McGoldrick („The walking Dead“). Natürlich wird um die Vorherrschaft auf der Erde gerungen. Am Tresen, beim Biertrinken, erweist sich der Wassermann als ebenso standhaft wie beim Kampf mit seinen zig mächtigen und intriganten Gegnern, darunter Vulko (Willem Dafoe) sowie die Könige Orm (Patrick Wilson) und Nereus (Dolph Lundgren).

Einen langen, feuchten Weg geht der Held, ehe er sich Herrscher der sieben Meere nennen darf. Zur Seite schwimmt ihm, Genre-typisch zunächst widerwillig, die rotschöpfige Mera (Amber Heard). Sie ist wie er mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, ihm verbal aber definitiv überlegen. Launige Wortgefechte überbrücken die Zeit zwischen Stunts und Schlägereien, ein Höhepunkt ist eine Sequenz, in der ein sizilianisches Fischerdorf mit Pizzeria, Weinhandlung, Springbrunnen und örtlicher Tempelanlage dem Erdboden gleichgemacht wird.

Die Action lässt keine Wünsche offen, die Effekte entsprechen aktuellen Hollywood-Standards wie auch Rupert Gregson-Williams’ („Wonder Woman“) bombastische Musik. Das größte Plus ist aber Momoa, der seine Rolle augenzwinkernd und höchst agil meistert – ein Sonnyboy mit Schlag bei den Frauen.