Mit Politikerreden, Fassanstich, Blasmusik, Kirmes und Krämermarkt wird die Kirbe in Feuerbach gefeiert. Am Freitag startet das viertägige Spektakel mit Rockmusik im Festzelt.

Feuerbach - Ein Publikumsmagnet war die Feuerbacher Kirbe schon immer: Der erste Eintrag in der Feuerbacher Chronik stammt aus dem Jahr 1900. Damals drängelten sich die Massen noch auf der oberen Stuttgarter Straße an der Ecke Hohewartstraße, vor allem im Bereich der früheren Solitudeschule. Vier Jahre später wurden dort 15 000 Besucher gezählt. Wann die Kirbe auf den Platz vor der Festhalle verlegt wurde, geht aus den örtlichen Chroniken nicht hervor.

 

Am Freitagabend, 9. September, startet das viertägige Feuerbacher Spektakel mit der großen Party „Rock the tent“. Ansonsten bietet die Kirbe vom Samstag, 10. September, bis zum traditionellen Kirbe-Meedich, 12. September, den bewährten Mix. Außer dem Festzelt wird auf dem Festplatz ein Vergnügungspark aufgebaut. Die Krämermarkt-Stände befinden sich in den Straßen rund um die Feuerbacher Eyche. Auch der verkaufsoffene Sonntag, den der Gewerbe- und Handelsverein (GHV) Feuerbach veranstaltet, findet am 11. September wie gewohnt statt.

Auch Flüchtlinge halfen beim Innenausbau des Festzeltes

Um den Aufbau und Betrieb des Festzelts kümmert sich nun schon seit 52 Jahren der Musikverein Stadtorchester Feuerbach (MSF). „Das Festzelt steht bereits“, sagt Marion Berger, die Festwirtin und Teamleiterin Wirtschaftsbetrieb des MSF. Beim Innenausbau des Zeltes packten diesmal auch Flüchtlinge als ehrenamtliche Helfer mit an. Aus den Unterkünften an der Wiener Straße und der Bubenhaldenstraße haben sieben Bewohner mitgearbeitet, berichtet Berger. Geld bekamen sie dafür nicht, stattdessen gab es für die Flüchtlinge Gutscheine für Essen und Trinken. „Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, genügend ehrenamtliche Helfer für den Festzelt-Betrieb zu gewinnen“, sagt Festwirtin Marion Berger. Seit dem vergangenen Jahr müsse der Verein das Mindestlohngesetz beachten und könne den Helfern deshalb keine Aufwandsentschädigung mehr zahlen. Dies erschwere die ohnehin schon schwierige Helfersuche zusätzlich. Der Biergarten befindet sich diesmal übrigens auf der Südseite des Zeltes und ist etwas größer. Das kulinarische Angebot umfasst neben den obligatorischen Hähnchen, Pommes und Würsten auch wilde Kartoffeln, Würzbraten, Fleischkäse, Fischbrötchen, Maiskolben, Schnitzel und Maultaschen mit Kartoffelsalat.

Zum Kirbe-Auftakt am Freitag rockt das Zelt. Einlass ist ab 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Diesmal treten die Bands Deja vu & the horn connection und Wishing Well auf. Letztere Band begeistert das Kirbefreitagspublikum regelmäßig seit Jahren. Die siebenköpfige Band präsentiert Classic-Rock-Kult-Songs der 1970er- und 1980er-Jahre. Auch Deja vu & the horn connection ist dem Publikum bekannt. Sie traten bereits 2013 auf und haben Stücke von Joe Cocker über Huey Lewis bis zu Jan Delay oder Marius Müller-Westernhagen im Programm.

Mit dem Musikverein geht es atemlos durch die Nacht

Musikalisch beschaulicher geht es am kommenden Samstag, 10. September, im Festzelt weiter. Der MSF spielt von 16 Uhr an traditionelle Blasmusik. Danach unterhält der Musikverein Schwaikheim die Besucher. Am Samstagabend ist wieder der MSF dran: „An Tagen wie diesen – Atemlos durch die Nacht“ lautet das Motto. Zum Auftakt des Abends tanzt die Showdance-Gruppe der Sportvereinigung Feuerbach.

Der Sonntag beginnt traditionell mit dem ökumenischen Gottesdienst im Zelt. Im Anschluss folgt bis 12.30 Uhr das Frühschoppenkonzert des MSF; danach zeigen die Jugendorchester des MSF und des Musikvereins Schwieberdingen ihr Können. Abends sind der Musikverein Malmsheim und wieder der MSF dran.

Beim traditionellen Kirbe-Meedich füllen sich schon vormittags die Bänke, wenn die Politprominenz beim Honoratiorenstammtisch von 11 Uhr an ihr Stelldichein im Festzelt gibt und der MSF-Vorsitzende Reinhard Löffler den Ehrengast auf die Bühne bittet. Ex-Ministerpräsidenten wie Günther Oettinger oder Lothar Späth haben schon Reden und anschließend den Holzhammer geschwungen. Auf politische Ausgewogenheit wird dabei geachtet. Im vergangenen Jahr war zum Beispiel der FDP-Bundesvorsitzende Christian Lindner eingeladen, heuer kommt der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Thomas Oppermann. Am Montagabend ist dann Zapfenstreich für die diesjährige Kirbe: Gegen 22 Uhr endet die Veranstaltung – zumindest im Festzelt.