Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Gründer

Seinen Ursprung hat die jüngste der monotheistischen Religionen in den Offenbarungen, die der 570 n. Chr. in Mekka geborene und 632 in Medina gestorbene Mohammed von Gott empfangen hat. Mohammed wird von den Muslimen als der historisch letzte der Propheten angesehen, dem mit dem Koran Allahs Offenbarung gesandt wurde. Mit der Hidschra – der Vertreibung aus seiner Heimatstadt Mekka – beginnt die islamische Zeitrechnung.

 

Heilige Bücher

Der Koran (wörtlich: das oft zu lesende Buch) ist die heilige Schrift derMuslime. Der Text des Koran verkörpert für sie das buchstabengetreue Wort Gottes, das in 114 Kapiteln (Suren) mit 6236 Versen zwischen 610 und 623 von Mohammed verfasst wurde.

Grundidee

Der Koran bestätigt Thora und Evangelium, zugleich bringt er Gottes Offenbarung zum Abschluss. Deshalb ist Mohammed für Muslime der letzte der Propheten. Die Einzigkeit Gottes und die Hingabe an seinen Willen sind zentraler Inhalt des Islam, der auf fünf Säulen ruht: Glaubensbekenntnis (Shahada), fünfmaliges täglich zu vollziehendes Gebet (Salat), Abgabe an die Armen (Zakat), Fasten im heiligen Monat Ramadan (Saum) und Pilgerfahrt nach Mekka (Haddsch).

Krieg und Frieden

Der Anspruch auf Wahrheitsbesitz ist im Islam absolut. Alle Menschen sollen den einzig wahren Gott anbeten. Staat und Politik sollen unter den Geboten des Islam stehen. In seiner Geschichte entwickelte der Islam eine gewaltige Expansionskraft. Krieg war ein Mittel, um die religiöse Herrschaft durchzusetzen. Im 19. Jahrhundert gewannen fundamentalistische und militante Strömungen an Bedeutung. Ihr Ziel ist die bedingungslose Durchsetzung der Scharia, des religiösen Rechts des Islam.

Anhänger

Mit rund 1,5 Milliarden Anhängern ist der Islam die zweitgrößte Weltreligion. Er ist in mehrere Richtungen gespalten. Die Sunniten bilden mit 85 Prozent die größte Gruppierung. Sie unterteilen sich in die vier Rechtsschulen der Hanafiten, Malikiten, Hanbaliten und Schafiiten. Die Schiiten sind die zweite große Richtung. Sie finden sich vor allem im Iran, Irak und Libanon.

Krieg und Frieden

Das Neue Testamentverkündet einen Gott der Liebe. Doch es enthält auch Aussagen, die von Intoleranz zeugen. „Ich bin nicht gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen, sondern das Schwert“ (Matthäus 10, 34). Das Christentum gilt als Religion der Nächstenliebe, auch wenn seine Praxis oft ganz anders aussah. So schrieb der peruanische Chronist Felipe Guaman Poma de Ayala im 16. Jahrhundert: „In den gedemütigten Indios ist mehr christliches Zeugnis zu spüren als in ihren christlichen Eroberern.“

Anhänger

Die zahlreichen Konfessionen und Kirchen lassen sich in vier Hauptgruppen zusammenfassen: römisch-katholische Kirche (knapp 1,2 Milliarden Anhänger), orthodoxe Kirchen (300 Millionen), protestantische Kirchen (350 Millionen), Anglikanische Kirche (80 Millionen). Mit 2,26 Milliarden Anhängern ist das Christentum die größte Weltreligion.

Islam

Gründer

Seinen Ursprung hat die jüngste der monotheistischen Religionen in den Offenbarungen, die der 570 n. Chr. in Mekka geborene und 632 in Medina gestorbene Mohammed von Gott empfangen hat. Mohammed wird von den Muslimen als der historisch letzte der Propheten angesehen, dem mit dem Koran Allahs Offenbarung gesandt wurde. Mit der Hidschra – der Vertreibung aus seiner Heimatstadt Mekka – beginnt die islamische Zeitrechnung.

Heilige Bücher

Der Koran (wörtlich: das oft zu lesende Buch) ist die heilige Schrift derMuslime. Der Text des Koran verkörpert für sie das buchstabengetreue Wort Gottes, das in 114 Kapiteln (Suren) mit 6236 Versen zwischen 610 und 623 von Mohammed verfasst wurde.

Grundidee

Der Koran bestätigt Thora und Evangelium, zugleich bringt er Gottes Offenbarung zum Abschluss. Deshalb ist Mohammed für Muslime der letzte der Propheten. Die Einzigkeit Gottes und die Hingabe an seinen Willen sind zentraler Inhalt des Islam, der auf fünf Säulen ruht: Glaubensbekenntnis (Shahada), fünfmaliges täglich zu vollziehendes Gebet (Salat), Abgabe an die Armen (Zakat), Fasten im heiligen Monat Ramadan (Saum) und Pilgerfahrt nach Mekka (Haddsch).

Krieg und Frieden

Der Anspruch auf Wahrheitsbesitz ist im Islam absolut. Alle Menschen sollen den einzig wahren Gott anbeten. Staat und Politik sollen unter den Geboten des Islam stehen. In seiner Geschichte entwickelte der Islam eine gewaltige Expansionskraft. Krieg war ein Mittel, um die religiöse Herrschaft durchzusetzen. Im 19. Jahrhundert gewannen fundamentalistische und militante Strömungen an Bedeutung. Ihr Ziel ist die bedingungslose Durchsetzung der Scharia, des religiösen Rechts des Islam.

Anhänger

Mit rund 1,5 Milliarden Anhängern ist der Islam die zweitgrößte Weltreligion. Er ist in mehrere Richtungen gespalten. Die Sunniten bilden mit 85 Prozent die größte Gruppierung. Sie unterteilen sich in die vier Rechtsschulen der Hanafiten, Malikiten, Hanbaliten und Schafiiten. Die Schiiten sind die zweite große Richtung. Sie finden sich vor allem im Iran, Irak und Libanon.

Buddhismus

Gründer

Der Buddhismus hat seinen Ursprung in Indien. Seine Anhänger berufen sich auf das Leben und die Lehren von Siddhartha Gautama, einem Königssohn, der im fünften oder frühen vierten Jahrhundert v. Chr. in Nordindien lebte.

Heilige Schriften

Die Kenntnis vonBuddhas Lehrenberuht auf den drei Pitakas (wörtlich: Körbe), Sammlungen heiliger Schriften. Sie sind am vollständigsten in der Pali-Sprache erhalten, einem dem Sanskrit verwandten indischen Dialekt.

Grundidee

Der Buddhismus ist eine Religion ohne Gott, einzige große Ethik der Selbsterlösung, eine Lebensregel und Empfehlung für den Weg der Erleuchtung. Der Mensch erlöst sich selbst durch Entsagung, Meditation und gute Werke. Kern der Lehre (Dharma) sind die Vier Edlen Wahrheiten. Alles Leben ist Leiden. Erst mit der Beseitigung seiner Ursachen erlischt das Rad des Lebens.

Krieg und Frieden

Buddha hat sich stets gegen Fanatismus und blinden Glaubensgehorsam ausgesprochen. Auf den Weg kommt es an und nicht welcher Religion man angehört. Militanz und Intoleranz sind dem Buddhismus wesensfremd. In 2500 Jahren hat er sich weitgehend als eine Religion des Friedens erwiesen.

Anhänger

Der Buddhismus ist mit 350 bis 500 Millionen Anhängern die viertgrößte Weltreligion und hauptsächlich in Süd- und Ostasien verbreitet. Das Mahayana (Großes Fahrzeug), Theravada (Kleines Fahrzeug) und Vajrayana (Diamant-Fahrzeug) sind die wichtigsten Schulen. Daneben üben der tibetische Buddhismus und Zen-Buddhismus großen Einfluss aus.

Judentum

Gründer:

Die jüdische Religionist die älteste der drei monotheistischen Religionen(neben Christentum und Islam, die sich auf das Judentum berufen). Nach der Thora (fünf Bücher Mose) beginnt die Geschichte des jüdischen Volkes mit dem Bund, den Gott mit Abraham schließt.

Grundidee:

Die Juden sehen sich als das von Gott auserwählte Volk. Die Hoffnung auf den Messias spielt in ihrer Heilserwartung eine zentrale Rolle. In der Diaspora erwarteten die Juden den Erlöser, der sie einst in ihre Heimat zurückbringen soll.

Krieg und Frieden

Die hebräische Bibel bietet zwar zahlreiche Belege für Aufforderungen zum Krieg. Dennoch hat sich das Judentum auf das eigene Volk konzentriert, keinen Universalanspruch erhoben und nicht versucht, andere Völker zu missionieren und zu unterdrücken.

Anhänger

Die meisten der weltweit rund 15 Millionen Juden leben in Israel und den USA. Zehn bis 15 Prozent von ihnen werden der jüdischen Orthodoxie zugerechnet. Man unterscheidet zwischen aschkenasischem und sephardischem Judentum. Seit dem 19. Jahrhundert wird das aschkenasische Judentum unterteilt in Reformjudentum und orthodoxes Judentum.

Hinduismus

Gründer

Der Hinduismus besteht aus verschiedenen Religionen, die sich überlagern und gegenseitig beeinflussen, in Lehre, Götterwelt und Riten aber teilweise große Unterschiede aufweisen. Vor 4000 Jahren entstanden die ersten heiligen Schriften, die Veden, danach bildeten sich die großen Richtungen des Brahmanismus, Vishnuismus, Shivaismus heraus.

Heilige Schriften

Die Veden entstanden 2000 bis 600 v. Chr. Die zunächst mündlich überlieferten Schriften bestehen aus vier Sammlungen sowie den Anhängen Brahmanas und Upanischaden.

Grundidee

Der Hinduismus besitzt keinen Stifter, sondern hat sich in vielen Sekten aus der vedischen Religion entwickelt. Hindus huldigen einer Götterwelt, die wichtigsten Götter sind Brahma (Weltenschöpfer), Vishnu (Welterhalter), Shiva (Weltenzerstörer). Zentral sind die Lehren von der Wiedergeburt und vom Karma. Demnach wirken gute und schlechte Taten fort und bestimmen das Schicksal.

Krieg und Frieden

Innerhalb des Hinduismus gab es kaum Religionskriege oder Ketzerverfolgungen. Grund dafür ist, dass keine der Gruppen einen absoluten Wahrheitsanspruch erhebt. Eine wichtige Rolle spielt das Prinzip der Gewaltlosigkeit.

Anhänger

Mit 900 Millionen Anhängern ist er die drittgrößte Weltreligion und vor allem in Indien, Nepal, Bangladesch, auf Sri Lanka und Bali verbreitet.