Zum Valentinstag probieren die Kirchengemeinden neue Konzepte.

Leonberg - Ein Strauß roter Rosen? Kalorienreiche Köstlichkeiten aus Schokolade? Oder gar etwas Schmuck? Wenn es um das Thema Valentinstag geht, dann fallen den meisten nur teure Geschenke für den Partner ein. Doch wie nachhaltig sind solche Zuneigungsbekundungen wirklich?

 

Die Kirchengemeinden der Region haben nun auch den Tag der Liebenden für sich entdeckt – es ist ja auch der Namenstag des heiligen Valentin. Sie stellen dabei aber etwas anderes in den Mittelpunkt: die partnerschaftliche Bindung. Statt Geld solle man lieber Zeit und Zuneigung in die Beziehung stecken.

So bietet die katholische Kirchengemeinde Leonberg am Freitag, 15. Februar, von 19 Uhr an einen Segnungsgottesdienst für Paare in der Kirche St. Johannes der Täufer an. „Willkommen sind alle, die als Paar zusammenleben, unabhängig von Konfession und Alter. Und wenn ein lesbisches Paar kommen will, dann ist es auch willkommen“, sagt Gerhard Gans, der den besonderen Gottesdienst am Freitag mit vier weiteren Helfern organisiert. In dessen Zentrum soll das gegenseitige Versprechen stehen, zueinanderzustehen, in guten wie in schlechten Tagen. „Es ist aber kein zweites Eheversprechen. Es soll eine gegenseitige Segnung für den weiteren Lebensweg sein“, erklärt Gans. Und dabei spielten weder die Glaubensrichtung noch der rechtliche Beziehungsstatus eine Rolle.

Neue Gottesdienstformen

Die Idee sei aus dem Ideenprozess „Kirche vor Ort“ der Diözese Rottenburg-Stuttgart hervorgegangen. Im Zuge dessen seien vier Arbeitsgruppen entstanden, darunter eine zu neuen Gottesdienstformen. Die Veranstaltung anlässlich des heutigen Valentinstags ist die erste, die in Leonberg umgesetzt wird. „Wir werden sehen, wie es angenommen wird und dann weiterschauen. Wir wollen gezielt jüngere Leute ansprechen, die älteren aber natürlich nicht ausschließen“, sagt Gerhard Gans. Je nach Erfolg werden in Zukunft vielleicht noch weitere Ideen ausprobiert.

Ähnliche Anstrengungen gibt es auch bei der evangelischen Kirchengemeinde in Gebersheim und Höfingen. Diese bietet – nicht zum ersten Mal – eine „Marriage Week – Die Woche der Ehepaare“ an.

„Einer muss mal anfangen“

Zwischen Freitag, 15. Februar, und Sonntag, 24. Februar, stehen ganz verschiedene Veranstaltungen an. So gibt es am Freitag von 19 Uhr an ein Abendessen bei Kerzenschein in Höfingen. „Hier laden wir alle Ehepaare ein, sich Zeit zu nehmen, einmal wieder romantisch gemeinsam zu essen, sich zu zweit zu unterhalten und unterhalten zu lassen“, heißt es in der Ankündigung. Eine Anmeldung per E-Mail an pfarramt.hoefingen@elkw.de ist dafür erforderlich. Kostenpunkt: 15 Euro pro Person für das romantische Dinner zu zweit.

Am Donnerstag, 21. Februar, stellt das Ehepaar Mockler um 20 Uhr im evangelischen Jugendheim Gebersheim das „Emma-Prinzip“ vor. Das steht für: „Einer muss mal anfangen – Sieben Schlüssel zu einer richtig guten Beziehung“. Seit vielen Jahren beschäftigen sich die beiden damit, was zu einem gelungenen Leben verhilft. Als Referenten, Vortragsredner, Buchautoren und Berater ermutigen sie Menschen, in Beziehungen zu investieren und zeigen, welche Strategien ihrer Meinung nach dabei am erfolgversprechendsten sind.

Am Sonntag 24. Februar, findet zudem von 10.15 Uhr an in der Auferstehungskirche in Gebersheim ein Gottesdienst zum Thema Ehe statt, für Ehepaare aber auch für andere Interessierte.