Beim Fest der evangelischen Kirchengemeinde wird die Wiedereröffnung des Gemeindehauses gefeiert.

Stuttgart-Birkach - Es ist wie heimkommen, sagte Ursula Wilhelm. Die Pfarrerin der evangelischen Gemeinde meint den Wiedereinzug ins Gemeindehaus. Ein Jahr lang mussten alle Aktivitäten der Kirche in den Pfarrer-Kohler-Saal oder andere Räume im Stadtbezirk verlegen. „Manche sind sogar komplett ausgesetzt worden“, erzählt Ursula Wilhelm, wie etwa die Gymnastikgruppe. Das gehört nun aber endgültig der Vergangenheit an. Mit dem Gemeindefest wurde am Sonntag auch das Gemeindehaus wiedereröffnet. Die evangelische Kirche Birkach hat wieder ein zu Hause.

 

Die 180 Stühle im Saal haben nicht ausgereicht. Andreas Mampel vom Kirchengemeinderat musste noch einige Sitzgelegenheiten organisieren. So viele Gemeindemitglieder wollten dem Gottesdienst zu Beginn der Feierlichkeiten beiwohnen. Auch in der Predigt und bei der Kinderkirche drehte sich alles um das Thema Haus. „Gott ist wie ein Haus“, sagte Pfarrerin Ursula Wilhelm. Und das Haus sei auch wie ein Symbol für Kirche und die Gemeinde. Wie an einem Haus müsse man immer daran arbeiten.

Ein umfangreiches Programm

Was sich in dem guten Jahr, in dem saniert wurde, verändert hat, erklärte Norbert Veit. Er ist beim Kirchengemeinderat vor allem für die Bauthemen zuständig. Er führte die Besucher durch das neu hergerichtete Haus Birkach, in dem das Gemeindehaus integriert ist. Auf den ersten Blick sieht man nicht viel, gab Veit zu. Vieles sei im Verborgenen geschehen. So wurde das gesamte Gebäude beispielsweise von Schadstoffen wie Asbest befreit. „In den 70er Jahren wurde vieles verbaut, worüber man heute erschrocken ist“, sagte Veit. Man habe Asbest an Stellen entdeckt, an denen man nie damit gerechnet hat. Diese Grundreinigung habe deshalb alleine ein Vierteljahr gedauert.

Zudem wurde der Brandschutz nachgerüstet. „Das Treppenhaus, das früher offen war, wurde komplett verglast“, erklärte Veit. Die Beleuchtung wurde energiesparend verändert, es wurden neue Fenster eingebaut, die Erker des Hauses erneuert, und eine neue, modernere Heizanlage eingebaut. Der Denkmalschutz habe den Arbeiten immer wieder Steine in den Weg gelegt, erzählte Norbert Veit während der Führung durch die Gänge, Seminarräume und Gästezimmer. „Sie dürfen nicht mal dran denken, die Farbe einer Türklinke zu verändern, ohne das Denkmalschutzamt zu fragen“, sagte er im Scherz.

Neben der Führung war noch weiter für ein umfangreiches Programm gesorgt. Die Kinder wurden in der Turnhalle bespaßt, wo sie sich körperlich und kreativ austoben konnten. Es gab ein Mittagessen, Kaffee und Kuchen sowie ein Offenes Singen am Nachmittag. Zudem führte der Vorsitzende der Kirchengemeinderats Martin Dellit zwei Kurzfilme vor. Der eine zeigte eine mögliche Szenerie aus dem Jahr 2050, in dem es keinen Sonntag mehr gibt. Er existiert nur noch als Erinnerung der Älteren. Der zweite Kurzfilm ging um den Gottesdienst und seine verschiedenen Formen.