In 39 katholischen Kirchengemeinden sind neue Gemeinderäte gewählt worden. Die Wahlbeteilung lag bei nur knapp zwölf Prozent. Der Stadtdekan Christian Hermes sieht dies als Ansporn.

Stuttgart - Die Wahlbeteiligung ließ zu wünschen übrig: Nicht einmal zwölf Prozent aller Berechtigten haben an den Wahlen zu den neuen Kirchengemeinderäten in Stuttgart teilgenommen. Von 143 383 Katholiken in Stuttgart waren 127 121 wahlberechtigt, 14 729 machten davon Gebrauch. „Die Wahlbeteiligung ist nicht sonderlich hoch, liegt aber über dem durchschnittlichen Kirchenbesuch“, sagt der Stuttgarter Stadtdekan Christian Hermes. „Sie muss uns anspornen, mit missionarischem Schwung noch mehr nach denen zu schauen, die die Gemeinden nicht mehr oder noch nicht erreichen. Es ist wichtig, dass die Mitglieder der Gemeinden dieses zutiefst demokratische Mitbestimmungsrecht wahrnehmen.“

 

600 Katholiken haben sich für 460 Mandate aufgestellt

Am höchsten war die prozentuale Wahlbeteiligung in Büsnau in der Gemeinde Maria Königin des Friedens: Hier lag sie bei mehr als 26 Prozent. Die niedrigste Wahlbeteiligung wurde mit nur fünf Prozent in der Stuttgarter Gemeinde St. Elisabeth registriert. In Stuttgart gibt es 42 katholische Gemeinden, gewählt wurde nur in 39. In Herz Jesu, Hl. Bruder Klaus von Flüe und in St. Barbara in Hofen fanden keine Wahlen statt, da sich dort nicht genügend Freiwillige zur Wahl gestellt hatten. Insgesamt hatten sich 600 Männer und Frauen für 460 Mandate aufstellen lassen.

In den Gemeinden, in denen sich nicht genug Katholiken zur Wahl gemeldet haben, wird ein vorläufiges Vertretungsgremium die Aufgaben des Kirchgemeinderates übernehmen. In den meisten Fällen besteht dieses Gremium aus ehemaligen Gemeinderäten. Bei einer Gemeindeversammlung, die bis zum 31. Juli abgehalten werden muss, wird entschieden, ob eine nachgeholte Wahl in den kommenden zwölf Monaten sinnvoll ist. Wenn nicht, dann kann das bischöfliche Ordinariat in Rottenburg aus dem vorläufigen ein endgültiges Vertretungsgremium machen.