Für ein einziges Konzert wurde ein Projektchor mit 250 Mitgliedern gegründet. Am Freitagabend treten die Sängerinnen und Sänger im Rahmen des Kirchentages in der Porsche-Arena auf und präsentieren den Pop-Messias.

Stuttgart - R und 250 Hobby-Sänger haben am Freitagabend einen ganz besonderen Auftritt und sind wahrscheinlich jetzt schon „hypernervös“, wie ihr Chorleiter Hans-Martin Sauter vermutet: Im Rahmen des Kirchentages in der Porsche-Arena werden sie den Pop-Messias aufführen – und das vor rund 6500 Zuschauern. Normalerweise wird der Pop-Messias in Kirchen in Württemberg aufgeführt und somit vor einem deutlich kleineren Publikum. „Aber das wird alles gut laufen“, sagt Sauter wenige Tage vor der Aufführung zuversichtlich.

 

Modernisierte Form des Händel-Messias

Das Konzert des Pop-Messias ist nicht nur wegen des Aufführungsortes etwas ganz Besonderes: Der Chor wird in dieser Zusammensetzung mit insgesamt rund 300 Mitwirkenden inklusive Band nur ein einziges Mal zusammenkommen und auf der Bühne stehen. Die Idee zu diesem Projektchor kam Hans-Martin Sauter, als er mit dem LAKI-PopChor (Landeskirchlicher Chor des Evangelischen Jugendwerkes in Württemberg) vor vier Jahren mit der modernisierten Form des „Messias“ von Georg Friedrich Händel im Land auf Tour war. Im Anschluss an die Konzerte wurde Sauter von den Zuhörern immer wieder angesprochen, wo man die Noten für das Stück herbekommen könne. „Zu dem Zeitpunkt haben wir beschlossen, uns mit einer Aufführung des Pop-Messias beim Kirchentag zu bewerben“, sagt Sauter, „und wenn wir eine Zusage bekämen, wollten wir vielen Musikbegeisterten die Chance zum Mitmachen geben und so ein spannendes, offenes Projekt daraus machen.“

Die Zusage von den Organisatoren des Kirchentages kam, also rief Sauter den Projektchor ins Leben und machte im Vorfeld fleißig Werbung für die Pop-Messias-Tour, die neben dem Kirchentag an sieben weitere Aufführungsstätten einen Stopp machen wird. Seit März hat Sauter an vier Orten im Land offene Chorproben angeboten, bei denen jeder mitmachen konnte. Einzige Voraussetzung zur Teilnahme auf der Bühne am Freitagabend: Man muss mindestens an zwei Proben teilgenommen haben. Für das Üben zu Hause hat jedes Chormitglied eine CD mitbekommen, in der seine Stimmlage etwas lauter zu hören war. Die Mitglieder sind zwischen 15 und 72 Jahren alt, erzählt Sauter: „Wir haben sogar eine komplette Familie dabei.“ Aus Würzburg, Tuttlingen und der Pfalz sind die Hobbysänger zu den Proben nach Württemberg angereist, damit sie schließlich auf dem Kirchentag auftreten können. Viel schief gehen kann nicht mehr, sagt Sauter: „Wir haben Technik-Profis dabei, für die ist die Akustik bestimmt kein Problem.“