Das tolle Flugwetter beschert der Wolf-Hirth-Fliegergruppe zum Oldtimer Fliegertreffen auf der Hahnweide einen großen Besucherandrang.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Kirchheim - Das große Fliegertreffen auf der Hahnweide in Kirchheim ist eröffnet. Am Freitag trudelten die ersten Maschinen ein, seit Samstag ist Flugbetrieb. Schon am Freitag sei der Zuspruch enorm gewesen und die Besucherwiese gut gefüllt, berichtet Hansjörg Meinrath von der Wolf-Hirth-Fliegergruppe, den es nicht nur verwundert, wie viele Besucher aus der Region in Kirchheim sind, sondern auch wie viele internationale Fachleute das Fliegertreffen sehen wollen. „Es sind Besucher aus Schweden, aus England und sogar aus Israel auf die Hahnweide gekommen.“

 

Jagdflieger und Gebrauchsflugzeuge

Von Samstag an können die Besucher etwa 370 Oldtimer bestaunen. Darunter so archaische Flieger wie die Blériot XI von 1909 oder die bekannten Jagdflugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg wie die Supermarine Spitfire. Die North American P-51D kommt nicht, weil sie einen Schaden hat, sie wird durch eine Sea Fury T. 20 ersetzt, die erst nach dem Krieg ausgeliefert wurde. Daneben gibt es alle Arten von Gebrauchsflugzeugen zu sehen wie Cubs und Cessnas, Zlins und Bückers, die von vielen Enthusiasten mit Leidenschaft gepflegt und instand gehalten werden. Der Flugbetrieb dauert den ganzen Tag – bis zum Einbruch der Dunkelheit –, den am Samstag und auch am Sonntag eine Segelfliegerformation stimmungsvoll abschließen wird.

Der Supervogel von Junkers ist auch am Start

Dieses Jahr kommt keine Junkers 52, sondern ihr Vorgängermodell. Diesen besonderen Leckerbissen hat Dieter Morszeck, Ex-Chef der Koffer-Firma Rimowa, im Gepäck. Er hat es geschafft, die legendäre Junkers F-13 nachzubauen. Ein Supervogel aus Dessau, mit dem 1919 die Ära der zivilen Luftfahrt begann. Die F-13 gehörte auch zu den ersten Maschinen, die von der 1926 gegründeten Lufthansa in Dienst gestellt wurden. Die Junkers war das erste Ganzmetall-Flugzeug mit selbsttragendem Flügel in Serienfertigung. Sie konnte Wind und Wetter trotzen, und die Passagiere reisten in einer vergleichsweise bequemen, gepolsterten Kabine mit vier Sitzen. Weniger bequem hatten es die Piloten, denn die saßen in einem offenen Cockpit im Freien. Beim Fliegertreffen auf der Hahnweide werden sie nicht die einzigen sturmerprobten Piloten sein, denn in der Frühzeit der Fliegerei waren überdachte Cockpits nicht vorgesehen.