Die Kriminalpolizei sucht mit Hochdruck nach den beiden Tätern, die in der Nacht zum Sonntag eine 21-jährige Frau vergewaltigt haben.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

„Das, was passiert ist, ist schrecklich. Mein Mitgefühl gilt der jungen Frau. Wir hatten so etwas in Kirchheim schon lange nicht mehr“, sagt der Kirchheimer Bürgermeister Günter Riemer. Wie gemeldet hatten in der Nacht zum Sonntag gegen 2 Uhr zwei Männer eine 21-jährige Frau auf einem Parkplatz beim Alten Friedhof in der Notzinger Straße überfallen und vergewaltigt. Die Tat schlägt in Kirchheim hohe Wellen. Kaum ein anderer Online-Artikel der Lokalzeitung hatte bisher ähnliche Klickzahlen.

 

Obwohl es in jüngster Zeit vermehrt Einbrüche in Wohnungen, Schulen und Kindergärten gegeben hat – und auch der Diebstahl von Fahrrädern drastisch zugenommen hat, haben sich die Bürger in ihrer Stadt bisher vergleichsweise sicher gefühlt. Das hat sich nun schlagartig geändert. Riemer erzählt, dass sich am Montag nach der Tat viele Menschen in der Notzinger und in benachbarten Straßen zusammengetan haben, um ihre Nachbarn zu sensibilisieren und zu erhöhter Aufmerksamkeit anzuhalten. Günter Riemer begrüßt diese „aktive Unterstützung“ ausdrücklich.

Achtköpfige Ermittlungsgruppe sucht nach den Tätern

Derweil schießen im Internet die Spekulationen über die Herkunft der Täter ins Kraut. Besonders die Täterbeschreibung – die beiden Männer sollen zwischen 20 und 25 Jahre alt sein, nur gebrochen deutsch sprechen, 1,65 bis 1,70 Meter groß sein und einen dunkleren Teint haben – leisten fremdenfeindlichen Äußerungen Vorschub. Allerdings betonen sowohl Günter Riemer als auch die Sprecherin der Polizeidirektion Reutlingen, Andrea Kopp, dass es noch keine konkreten Hinweise auf die Täter gebe.

Dennoch ist Andrea Kopp optimistisch, die Verantwortlichen schnell fassen zu können. „Wir arbeiten mit Hochdruck an dem Fall“, erklärt sie. Die achtköpfige Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizeidirektion Esslingen habe bereits am Montag Flugblätter in den Straßen verteilt, durch die das spätere Opfer aus der Innenstadt in Richtung Notzinger Straße gegangen sei. Insgesamt lägen mittlerweile mehr als zehn Hinweise aus der Bürgerschaft vor.

Polizei sucht immer noch Zeugen

Zwar gebe es „keine markante Personenbeschreibung“ der Täter. Aber auch Hinweise aus dem Kollegenkreis könnten in diesem Fall hilfreich sein. Noch immer hat die Ermittlungsgruppen Fragen an die Bevölkerung: So werden Zeugen gesucht, die zwei Männer beobachtet haben, die die junge Frau mit langen blonden Haaren auf dem Weg vom Rathaus über den Alleenring und eine Brücke in die Herdfeldstraße und schließlich in die Notzinger Straße verfolgt haben. Auch wer einen unbekannten Exhibitionisten zwei Stunden vorher in der Ludwigstraße beobachtet hat, soll sich melden. Unklar ist, ob dieser Mann im Zusammenhang mit der Tat steht. Um Hinweise bittet die Polizei unter der Telefonnummer 0 70 21/50 10.