Der Kirchheimer Gastronom und Kommunalpolitiker Michael Holz ist am Samstag nach langer schwerer Krankheit gestorben. Der ehemalige Betreiber des „Bären“ und anderer Lokale hat die Kulturszene in der Stadt belebt. Er wurde 63 Jahre alt.

Der aus Weilheim stammende Gastronom Michael Holz ist nach langer, schwerer Krankheit in der Nacht zum Samstag in Nürtingen gestorben. Er wurde 63 Jahre alt. Der Betreiber von Kult-Kneipen wie der „Wunderbar“, dem „Bären“, dem „Schinderhannes“ oder der „Villa“ war in der ganzen Region bekannt. Auch für Großveranstaltungen wie die Kirchheimer Musiknacht und das Weindorf war er mit seinen frischen Ideen und mit seiner Expertise ein Motor.

 

Aufgewachsen ist Michael Holz in Weilheim. Anfang der 1980er Jahre engagierte er sich in der Friedensbewegung und hat damals über die alternative „Liste 80“ den Einzug in den Weilheimer Gemeinderat nur knapp verfehlt. Später saß Holz für die Grünen viele Jahre im Kreistag und später im Kirchheimer Gemeinderat. Auch kulturell war Michael Holz schon als Jugendlicher aktiv.

Ein Bild aus dem Jahr 2020: Michael Holz bei der Eröffnung eines Tafelladens mit Klaus Rau (links) vom DRK. Foto: Ines Rudel

Holz machte eine Gipserlehre, wechselte aber schon bald in die Gastronomie. Die erste Station war die Jesinger „Klamotte“, aufgezogen im Stile eines Hard-Rock-Cafés. Es folgte die Germania. Dann eröffnete er 1988 die „Wunderbar“. Weit über die Grenzen Kirchheims hinaus bekannt wurde Michael Holz mit der „Villa“ in der Dettinger Straße.

Ein Treffpunkt für die junge Szene in Kirchheim

1995 übernahm Michael Holz den „Bären“. Seine 20 Jahre in diesem Kultlokal waren für ihn prägend. Für Mitglieder des Gemeinderats wurde die Kneipe eine Art Ratskeller. Aber vor allem traf sich dort die junge Szene. Später hat Holz unter anderem das „Amadeus“ in Wendlingen und die Kneipe im Tübinger Hauptbahnhof gepachtet. Mehr als 20 Jahre hat Holz mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Kenner die Kirchheimer Musiknacht organisiert.

2015 verabschiedete sich Holz aus gesundheitlichen Gründen als Bären-Wirt, betrieb aber weiter das Stadtkino als Veranstaltungsort. Darüber hinaus war Holz immer für das Gemeinwohl engagiert, als ehrenamtlicher Richter beim Verwaltungsgericht, als Stadtrat in Kirchheim oder als Kreisrat der Grünen in Esslingen. Im Kreistag hörte er erst vor wenigen Wochen, im Oktober 2024, wegen seiner Erkrankung auf. ​​​​​