Die FDP-Bundestagsabgeordnete aus Kirchheim im Kreis Esslingen ist auf der Sanktionsliste des Iran aufgetaucht. Sie setzt sich weltweit für Menschenrechte ein. Das birgt für sie ein großes Risiko – auch im Alltag.

Renata Alt sieht nicht gerade eingeschüchtert aus. Sie sitzt in ihrem Wahlkreisbüro in Kirchheim (Kreis Esslingen), nippt an einer Tasse Kaffee, schaut für den Bruchteil einer Sekunde ins Leere und sagt dann: „Ich sehe das als Auszeichnung und Bestätigung meiner politischen Arbeit. Das ist der Lohn für meinen Einsatz für die Menschenrechte.“ Es ist erst wenige Stunden her, dass die FDP-Bundestagsabgeordnete die Information bekam, auf der Sanktionsliste des Iran zu stehen. Weil sie sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einmische, weil sie zu Gewalt und Unruhen im Iran aufrufe, weil sie terroristische Aktivitäten unterstütze. Iranern, denen so etwas im eigenen Land vorgeworfen wird, droht zurzeit die Todesstrafe. Zuletzt gab es ein Todesurteil gegen den Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd, was zu einem größeren diplomatischen Konflikt des Irans mit Deutschland führte. Alt protestiert gegen diese Unterdrückung. Nun wurde sie selbst ins Visier genommen.