Als die Berliner Philharmoniker vor vier Jahren Kirill Petrenko zum neuen Chefdirigenten ernannten, war er nur dritte Wahl hinter Andris Nelsons und Christian Thielemann. Nun hat der 47-Jährige sein Antrittskonzert mit Beethovens Neunter gegeben – und Orchester wie Publikum von den Stühlen gerissen.

Berlin - Am Ende des Konzerts, nach einem rasanten Schlusssprint durch Freude und reichlich Götterfunken, nach langem, begeisterten Beifall von allen Seiten der Berliner Philharmonie, tut Kirill Petrenko das, was vor ihm schon Herbert von Karajan, Claudio Abbado und zuletzt Simon Rattle taten. Als alle Musiker den Saal verlassen haben, kommt er noch einmal alleine auf die Bühne und verneigt sich. Er tut das fast ein bisschen schüchtern, gleichzeitig aber auch mit einem stolzen Lächeln auf dem Gesicht.