Das Stadtparlament legt sich auf einen Standort für die neue sechsgruppige Kindertagesstätte fest: Sie soll am Kapelleswegle südlich des Feuerwehrhauses Oeffingen gebaut werden. Auf absehbare Zeit fallen allerdings in jenem Gebiet etliche Parkplätze weg.

Oeffingen - Bei dem offenkundig diffizilen Thema wurden, wie es der Fraktionschef Ulrich Lenk (Freie Wähler/Freie Demokraten) formulierte, „in der Tat einige Haken geschlagen“. Nun aber sind weitere Hasenjagden und skurrile Umwege kaum mehr erforderlich: Bei der neuen sechsgruppigen Kindertagesstätte in Oeffingen läuft es auf den bereits bekannten Standort im Nordosten des Stadtteils südlich des Feuerwehrhauses hinaus.

 

Anwohner, Eltern der Schulkinder hatten massiv Einspruch erhoben

Damit ist der zunächst von der Verwaltung favorisierte Standort für den von der Arbeiterwohlfahrt betriebenen Kindergarten mit Erschließung über die Hindenburgstraße endgültig vom Tisch. Anwohner, Eltern der Schulkinder beziehungsweise des St.-Raphael-Kindergartens sowie die katholische Kirche hatten massiv Einspruch erhoben, FD/FW und CDU drückten schließlich die Vertagung des Themas auf die aktuelle Sitzung durch.

Verbunden mit dem neuen Standort am Kapelleswegle ist eine Parkfläche auf städtischem Areal unmittelbar östlich des Oeffinger Feuerwehrgerätehauses – diese öffentlichen Stellplätze bieten zudem in den Abendstunden und an Wochenenden Entlastung für den hohen Parkdruck bei Veranstaltungen in der Halle. Das Ausrücken der Floriansjünger bei Einsätzen über die Geschwister-Scholl-Straße werde gewährleistet, versicherte die Verwaltung.

Die Dezernentin Soltys präsentierte einen dreiphasigen Plan zur Umgestaltung der Verkehrsflächen

Ein weiterer Bestandteil des jetzigen Beschlusses: Die geplante Interims-Kindertagesstätte (Provisorium-Container) wird an den Albert-Eise-Weg verlegt. Der bestehende Bolzplatz bleibt davon unberührt. Für die Parkfläche, für den Fußweg zur Kita sowie für die Ertüchtigung des vorhandenen Feldwegs zur Anlieferung der Kita sind als „Grobschätzung“ (so die Baubürgermeisterin Beatrice Soltys) Zusatzkosten von 275 000 Euro zu erwarten.

Der Verwaltung wie auch den Stadträten ist bewusst, dass mit dem jetzigen Standort in der Ortsrandlage der Verkehr deutlich zunimmt – denn viele Eltern werden ihre Kinder mit dem Auto hinbringen oder abholen. Um diesem erwartbaren, aber nicht unbedingt erwünschten Verhalten entgegenzuwirken, soll es einen möglichst attraktiven und verkehrssicheren Ausbau der Fuß- und Radwegverbindungen aus der Ortsmitte geben.

Die dritte Phase kommt mit der Kita-Inbetriebnahme

Die Dezernentin Soltys präsentierte im Stadtparlament einen dreiphasigen Plan zur Umgestaltung der Verkehrsflächen. Als „Sofortmaßnahme“ werden die Ausweichbuchten in der Geschwister-Scholl-Straße vergrößert, um der Feuerwehr die Zu- und Abfahrt vom oder zum Gerätehaus zu erleichtern. Die Folge: 14 Parkplätze fallen weg. Zum Ausgleich ist an eine Freigabe der Parkplätze am Friedhof für Anwohner in den Abend und Nachtstunden (von 17 Uhr bis 9 Uhr morgens) gedacht. Die Phase Zwei folgt mit der Einrichtung der Übergangs-Kita. Dann wird der Parkplatz zwischen der Sporthalle und dem Feuerwehrhaus auf Personenwagen beschränkt. Die Folge hier: Die jetzt dort abgestellten Wohnmobile, Anhänger und Firmenfahrzeuge müssen weichen und stehen bald wohl auf anderen Parkplätzen in Oeffingen. Diese Entwicklung will die Verwaltung beobachten und gegebenenfalls darauf reagieren.

Zur Warnung auf dem Parkplatz spielender Kindern setzt die Verwaltung beim Ausrücken der Einsatzkräfte auf ein zusätzliches elektronisches Warnschild („Achtung Feuerwehreinsatz“) in Kombination mit einem Lichtsignal, „gelber Blitz“ genannt.

Die dritte Phase kommt mit der Kita-Inbetriebnahme. Dann soll die Geschwister-Scholl-Straße verbreitert werden, um einen problemlosen Gegenverkehr zwischen Autos und Feuerwehrfahrzeugen zu ermöglichen. Für den Abschnitt zwischen Albert-Eise-Weg und Hegnacher Straße will die Stadt zudem ein durchgängiges, einseitiges Halteverbot in Richtung Ortsmitte anordnen.

Autoverkehr dürfte zunehmen

In der Debatte im Gremium stieß die jetzige Kita-Variante am Oeffinger Ortsrand trotz mancher Bedenken wegen des zunehmenden Autoverkehrs letztlich auf breite Zustimmung. „Einen optimalen Standort gibt es halt nicht“, meinte etwa der W/FD-Fraktionschef Ulrich Lenk. Ruth Lemaire (SPD) wies auf manchen Mangel durch die Verschiebung an den Ortsrand hin, da etwa durch den geplanten Parkplatz landwirtschaftliche Flächen versiegelt würden. Und: „200 Meter mehr dauern für kurze Füße auch an der Hand von Eltern einfach länger.“

Beatrice Soltys erwiderte noch, das es sich beim künftigen Parkplatz derzeit um eine Wiese, nicht um landwirtschaftliche Fläche handle. Letztlich blieb es bei der Zustimmung – bei einem Contra-Votum und einer Enthaltung – denn, so Lemaire: „Wir brauchen diese neue Kita für Oeffingen, für die Kinder und Familien.“