In den Stuttgarter Filder-Stadtbezirken Plieningen, Birkach und Vaihingen entstehen neue Kitas. Ein Problem dabei war vor allem die Suche nach Interimsquartieren.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Plieningen/Birkach/Vaihingen - Gute Nachrichten für Eltern in Plieningen. Die Kita Körschstraße wird neu gebaut. Der Gemeinderat hat in der vergangenen Woche einen entsprechenden Beschluss gefasst. Das Projekt kostet 6,835 Millionen Euro. Darin enthalten sind die Kosten für den Abbruch des alten Gebäudes, die Fotovoltaikanlage, die Außenanlagen und die Inneneinrichtung. Die Bauarbeiten sollen im Januar 2022 beginnen. Nach etwa eineinhalb Jahren könnte die neue Kita dann im Sommer 2023 eröffnen.

 

Ausgangspunkt für den Neubau war unter anderem die schlechte Situation der Kinderbetreuung in Plieningen. Es gab zu wenige Plätze für Kleinkinder und insgesamt zu wenige Ganztagsplätze. In der neuen Kita werden neben den zwei bestehenden Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten für Drei- bis Sechsjährige mit jeweils 22 Kindern künftig auch vier Ganztagsgruppen mit insgesamt 45 Kindern betreut. Darunter sind auch viele Plätze für Mädchen und Jungen unter drei Jahren. „Mit dem Ausbau der städtischen Tageseinrichtung für Kinder in der Körschstraße wird für den Stadtbezirk ein gutes Angebot in der Kindertagesbetreuung realisiert“, heißt es dazu in der Vorlage.

Ein Falter machte die Sache zusätzlich kompliziert

Doch so schön die Aussichten sind, für die Kinder, welche aktuell in der Kita Körschstraße betreut werden sowie deren Eltern und Erzieher ist die Bauzeit mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden. Erst nach längerer Suche hatte die Stadt ein Ausweichquartier gefunden. Dabei handelt es sich um Container auf dem Grundstück der ehemaligen Schule an der Scharnhauser Straße. Doch dann gab es noch Probleme mit dem Grundstück, weil dort Nachtkerzenschwärmer gesichtet wurden, eine streng geschützte Schmetterlingsart. Auch die Tiere brauchten ein Ausweichquartier. Gefunden wurde das in Möhringen am Ziegerlochgraben.

Doch wie siedelt man Insekten um? „Beim Nachtkerzenschwärmer als hochmobiler Art kann davon ausgegangen werden, dass die Ersatzfläche schnell angenommen wird. Eine eigentliche Umsiedlung ist daher nicht notwendig“, so Niklas Junkermann, ein Sprecher der Stadt. Wie viele Tiere sich nun auf der Ausgleichsfläche befinden, werde ein für Ende 2021 erwarteter Bericht zeigen.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Erst ziehen die Falter um, dann die Kinder

Die Frage nach einem Interim für die Kitakinder von der Körschstraße war auch deshalb heikel, weil nahezu zeitgleich auch die Kita Grüninger Straße im benachbarten Birkach neu gebaut wird. Auch für die dortigen Mädchen und Jungen musste also ein Ausweichquartier gefunden werden. Seit etwa einem halben Jahr sind sie nun auf dem Gelände der Birkacher Schule untergebracht. Die Arbeiten für ihren Neubau begannen Mitte Juli. In einem dreigeschossigen Neubau entsteht eine viergruppige Kindertagesstätte. „Das Gebäude ist kein Typenbau, sondern eine Individualplanung, die auf die Rahmenbedingungen des Grundstücks abgestimmt ist“, sagt Junkermann. Die Fertigstellung sei für Frühjahr 2023 vorgesehen.

Welche Vorteile ein Typenbau hat

Auch in Vaihingen entsteht eine neue Kita, und zwar an der Freibadstraße 84. Geplant ist ein viergruppiger Typenbau. Das heißt, dass dort eine Planung umgesetzt wird, die so oder so ähnlich auch schon an anderen Stellen in Stuttgart umgesetzt wurde. Das spart Zeit und Kosten. Dennoch schlägt die neue Kita mit 4,542 Millionen Euro zu Buche. Der Gemeinderat hat der entsprechenden Vorlage in der vergangenen Woche zugestimmt. Die Arbeiten sollen bereits im November beginnen, die Kita dann im Frühjahr 2023 eröffnen. Die Mädchen und Jungen sind bereits in ihr Interimsquartier an der Möhringer Landstraße 103 gezogen.