Birkach und Plieningen haben derzeit stadtweit die schlechteste Versorgungsquote für Null- bis Dreijährige. Einige Projekte sind bereits beschlossen, aber bisher noch nicht realisiert.

Filder - Spätestens seit dem 1. August ist die Stadt äußerst interessiert daran, neue Kita-Plätze zu schaffen. Seit diesem Tag haben Kinder zwischen einem und drei Jahren nämlich einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Da werden schon mal Bebauungspläne im Schnellverfahren geändert, damit sich eine Kita ansiedeln darf wie vor wenigen Monaten in Plieningen, oder auch provisorische Bauwerke beschlossen, obwohl diese keine lange Halbwertszeit haben. Trotzdem fehlen in der Stadt derzeit noch rund 4000 Kitaplätze, damit 60 Prozent der Kinder versorgt sind (siehe Infobox). In den Bezirken unterm Fernsehturm fehlen 496 Plätze.

 

Birkach

Sprunghafter Anstieg der Kleinkinderzahlen

Der Stadtbezirk hat nach Plieningen den zweitschlechtesten Versorgungsgrad der Stadt. Er liegt bei nur 18,2 Prozent. Konkret fehlen 78 Plätze, damit 60 Prozent aller Kinder untergebracht wären. Die Zahl der Kleinkinder ist in Birkach sprunghaft angestiegen, denn in das Neubaugebiet auf dem ehemaligen Gelände der Rinderunion sind viele junge Familien gezogen. Die Stadt hat darauf aber bereits reagiert, 40 neue Plätze sind schon beschlossen. Diese entstehen etwa in der Kindertagesstätte des Studentenwerks an der Egilolfstraße oder auch möglicherweise an der Moosheimer Straße wenn die Stiftung des Nikolaus-Cusanus-Hauses an den Standort bauen darf.

Degerloch

In Degerloch liegt der Versorgungsgrad bei vergleichsweise recht hohen 36,6 Prozent. Grund ist, dass die Kinderzahlen im Bezirk in der Vergangenheit gesunken sind. Zugleich ist die Zahl der Plätze mit dem neuen Waldorf-Kindergarten an der Felix-Dahn-Straße und den zusätzlichen Gruppen in der Kita an der Wurmlinger Straße gestiegen. Trotzdem fehlen 94 Plätze, um mehr als jedem zweite Kind einen Krippenplatz zu ermöglichen. Mit allen bereits bewilligten Maßnahmen können in naher Zukunft 22 neue Plätze entstehen: zehn weitere im Waldorf-Kindergarten und zwölf im evangelischen Kindergarten an der Löwenstraße. Für den kommenden Doppelhaushalt wurden zudem einige neue Kita-Vorhaben beantragt. Wenn der Gemeinderat alle bewilligt, könnte das 75 Plätze schaffen.

Plieningen

Plieningen hat den schlechtesten Versorgungsgrad

Der Filderbezirk ist Stuttgarts Schlusslicht. Mit 15,5 Prozent hat Plieningen den schlechtesten Versorgungsgrad der Stadt. 141 Krippenplätze fehlen. Allerdings ist bereits vieles geplant: 100 neue Plätze entstehen in den kommenden Monaten. Damit klettert die Quote auf 47 Prozent. Ganze 45 Kinder von null bis drei Jahren kann die städtische Kita an der Osumstraße bis August 2015 aufnehmen. In den Schießhausäckern entsteht zudem eine neue Einrichtung mit 20 Plätzen für bis zu Dreijährige. Auch die städtische Einrichtung im Chausseefeld könnte beispielsweise weitere Plätze schaffen. Derzeit prüft die Stadt, ob die benachbarten Räume des ehemaligen Schleckers bezogen werden können.

Sillenbuch

Mit 183 fehlen in Sillenbuch die meisten Krippenplätze verglichen mit den anderen Bezirken unterm Fernsehturm. Gemessen an der Größe des Bezirks, ist der Versorgungsgrad mit 28,4 Prozent aber recht durchschnittlich. Um diesen auf 39 Prozent zu erhöhen, hat die Stadt bereits 60 neue Krippenplätze bewilligt. Den größten Teil schafft die städtische Kita an der Bernsteinstraße. Vor wenigen Monaten ist die Einrichtung in ihren großen Neubau gezogen. Nach und nach ziehen nun weitere 28 Kinder zwischen null und drei Jahren ein.