Anfang Mai konnten Kitas und Schulen keine Corona-Tests mehr an die Eltern ausgeben, das Material war ausgegangen. Jetzt baut die Stadt vor und beschafft mit Hilfe des Klinikums eine Reserve vor allem für die Zeit zwischen Pfingsten und den Sommerferien.

Stuttgart - An diesem Freitag werden die Kindertagesstätten entsprechend der gesunkenen Inzidenzen wieder regulär geöffnet. Wer die Betreuung in Anspruch nehmen will, muss sein Kind zwei Mal pro Woche auf Corona testen lassen. Eine entsprechende Allgemeinverfügung hat die Stadt am Mittwoch herausgegeben.

 

Drei Millionen Euro für Test-Kits

Die Test-Kits stellt die Stadt Stuttgart auch für die kirchlichen und freien Träger sowie für die Einrichtungen der Tagespflege voll finanziert zur Verfügung. Um Schulen und Kitas verlässlich mit Testmaterial zu versorgen, schließt die Stadt nun einen Rahmenvertrag mit dem städtischen Klinikum Stuttgart zur Beschaffung weiterer Corona-Testkits, Schulen sollen einen einwöchigen Puffer haben. Kosten: drei Millionen Euro, wovon zwei Millionen auf den Kita-Bereich entfallen. Der Verwaltungsausschuss hat dafür am Mittwoch grünes Licht gegeben.

„Wir haben bisher 360 000 Testkits beschafft. Mehr sollen folgen. Unser Ziel ist, die Testpflicht bis zu den Sommerferien aufrecht zu erhalten“, teilt die Stadt mit. Für die circa 30 000 Kinder in Stuttgarter Kindertageseinrichtungen würden bei Vollbelegung je Woche bis zu 60 000 Tests benötigt. Von den beschafften Tests seien bisher rund 267 000 ausgeliefert worden, davon 155 000 an freie Träger, die Nachlieferungen für die Wochen nach den Pfingstferien sollen „sukzessive“ erfolgen.

Gesundheitsamt prüft Einsatz von Lollitests

Die Anwendung von Nasaltests bei kleinen Kindern ist in der Elternschaft kritisiert worden; jetzt will die Stadt deren Anwendbarkeit bei Kleinkindern evaluieren. „Sofern vom Gesundheitsamt alternativ geeignete Tests, zum Beispiel Lollitests, empfohlen werden und vom Klinikum zeitnah geordert werden können, wird dies bei der weiteren Auswahl berücksichtigt“, kündigt die Stadt an.

Da der Freitag vor dem Pfingstwochenende und den Ferien liegt, lasse sich schwer einschätzen, inwieweit über die Notbetreuung hinaus Kinder am Freitag wieder in ihre Kita kommen werden. Für sie gilt: feste Gruppeneinteilung, eine klare Zuordnung von Fachkräften pro Gruppe, eingeschränkter Zugang für Externe sowie die Einhaltung der Hygienevorgaben und der Aha-Regeln.