Zwei Köche aus Wien gegen Mälzer aus Hamburg: Das Finale der aktuellen Staffel mit Lukas Mraz und Juan Amador stellt die Konkurrenten vor große Herausforderungen in bekannten Küchen. Und ausnahmsweise geht Tim Mälzer nicht als Sieger hervor.

Das Finale der neunten Staffel von „Kitchen Impossible“ ist ein Treffen von Freunden: aus Wien sind der junge Wilde Lukas Mraz (2 Sterne) und der erfahrene Juan Amador (3 Sterne) angereist, um Tim Mälzer herauszufordern. Der hat – wie immer – eine große Klappe. Das Besondere an der Best-Friend-Edition: jeweils zwei Köche stellen sich dem direkten Vergleich. Die Herausforderungen sind dieses Mal groß: Es geht nach Berlin zu Marco Müller ins „Rutz“ (3 Sterne), nach Florenz in die „Gucci Osteria“, die von Massimo Bottura erdacht wurde und ins ferne, kulinarisch herausragende Japan.

 

Berlin: Karpfen mit Lauchkaperngarum

Pinzettenarbeit im Restaurant Rutz bei Marco Müller: Lukas Mraz beim Anrichten. /Tim Mälzer vs. Juan Amador vs. Lukas Mraz

Was Mälzer als „sehr faire Aufgabe“ bezeichnet, kontert Mraz mit: „Fuck you, halt die Fresse“. Denn Amador und Mraz bekommen in der schwarzen Box ein Gericht von Marco Müller aus dem 3-Sterne-Lokal Rutz serviert. Da ist alles dabei: Karpfen, der mit Lauchkaperngarum lackiert ist, Stickstoffperlen und vor allem sehr viel Feinarbeit. Amador und Mraz arbeiten in einer Küche gegeneinander, die Jury kennt das Gericht sehr gut und merkt, dass keiner von beiden eine Rauchfischemulsion kreiert hat. Mraz schafft es am Ende auf 5,8 , Amador auf 5,4 Punkte.

„Wenn ein Italiener diese Pasta sehen würde, wäre ich eine tote Frau.“

Juan Amador erkennt das Gericht sofort. /Tim Mälzer vs. Juan Amador vs. Lukas Mraz

Juan Amador mag keinen Karpfen, aber auch keinen Aal und sagt: „Schon wieder so ein Scheiß-Fisch“. In Florenz bekommt er eben jenen vorgesetzt. Überraschenderweise erkennt der Spanier mit schwäbischen Wurzeln aber auch sofort den Originalkoch, der das Gericht erfunden hat. Es ist Massimo Bottura und dessen „Aal auf Reisen“. Umgesetzt wird es von der Köchin Karime Lopez in der Gucci Osteria. Neben dem Aal gibt es auch eine Tortellino. Während Mälzer einen Teig herstellt, der doch sehr bröselig ist („Machst du einen Streuselkuchen?“), kämpft Amador mit dem Aal. Zum Ergebnis meint die Köchin Lopez nur: „Ich würde ihre Teller niemals meinen Gästen servieren.“ Denn: „Wenn ein Italiener diese Pasta sehen würde, wäre ich eine tote Frau.“ Am Ende gibt die Jury Mälzer 5,8 und Amador 6,0 Punkte.

Deutscher Tourist in Italien. /Tim Mälzer vs. Juan Amador vs. Lukas Mraz

Japan – „der Endgegner“

Mälzer und Mraz in Japan. /Tim Mälzer vs. Juan Amador vs. Lukas Mraz

Amador hat sich für Mälzer und Mraz eine Aufgabe im weit entfernten Japan ausgesucht. Für Mraz, der ein großer Fan der japanischen Küche ist, scheint’s fast schon ein Heimspiel, da er sich gut mit den Aromen auskennt und er weiß dennoch: „Japan ist der Endgegner“. Serviert bekommen beide eine taiwanesische Mazesoba, ein Nudelgericht, so scharf, dass es Mälzer den Schweiß auf die Stirn treibt. Darin: so viele Details, mit denen sich vor allem Tim Mälzer geschmacklich noch nicht auseinander gesetzt hat. So ist er in der Analyse im Nachteil, weil Lukas die japanische Küche viel besser kennt. Und dennoch kommt der Originalkoch zu dem Schluss: „Ich hab’ die beiden unterschätzt“. Am Ende macht Mraz mit 6,7 zu 6,1 Punkten vor Mälzer das Rennen. Und so geht Lukas Mraz als großer Sieger hervor und verweist Mälzer auf den zweiten und Amador auf den dritten Platz. Das ist wirklich auch in der aktuellen Staffel eine Seltenheit, in der meist Tim Mälzer siegte.