Fast jede Woche fällt bei den Söhnen von Jens und Ute Hoeksma Unterricht aus. Die Freiburger Eltern sind so frustriert, dass sie dagegen vor Gericht ziehen wollen. Ob die Botschaft bei denen im Stuttgarter Ministerium ankommt?

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Freiburg - Jens Hoeksma hat alles in seinem Handy. „Fehlzeiten 10a“ heißt die Datei, in der er die ausgefallenen Schulstunden seines älteren Sohns Benni protokolliert hat: Dienstag Gemeinschaftskunde eine Stunde, mittwochs Physik zwei Stunden, Deutsch eine Stunde. Und so weiter, und so fort: 75 Fehlstunden im ersten Schulhalbjahr hat er gezählt. In Latein fiel bis jetzt jede vierte Stunde aus, in Englisch jede fünfte. Beim Bruder Oliver in der 8b ist es kaum besser. Das macht weit mehr als hundert kleine Frustmomente für den Vater, der als Hausmann jede einzelne Fehlstunde mitbekommt. Wenn bei Benni Unterricht ausfällt, kommt er meistens heim, das Kepler-Gymnasium ist wenige Gehminuten entfernt. Jens Hoeksma kocht ihm dann etwas. Danach darf der Sohn an der Playstation zocken. Und der Vater macht den nächsten Eintrag ins Handy.