Der frühere Daimler-Chef Dieter Zetsche verklagt die baden-württembergische Bank (BW-Bank) auf Schadenersatz. Kernfragen in den Verfahren werden nun in einem Musterprozess vor dem Oberlandesgericht Hamburg geklärt.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Es ist ein Rechtsstreit, der Aufsehen erregt. Der frühere Daimler-Chef Dieter Zetsche verklagt die baden-württembergische Bank (BW-Bank) auf Schadenersatz – diese Nachricht ging vor einem Jahr bundesweit durch die Medien. Geschädigt sieht sich der Top-Manager wie viele hundert Betroffene durch den Kauf eines geschlossenen Immobilienfonds, den ihm sein Bankberater vermittelt hatte. 100 000 Euro investierte Zetsche einst in einen der „Holland-Fonds“ des Hamburger Bankhauses Wölbern, das später zum Mittelpunkt eines Anlageskandals wurde. Der einstige Chef soll viele Millionen Euro veruntreut haben und wurde zu jahrelanger Haft verurteilt. Für die Verluste soll nun die BW-Bank haften, vor allem deshalb, weil sie sich bei der Beratung auf einen Prospekt mit falschen Angaben gestützt habe.