Die Gitarre ist Bernd Grünens Liebe aus Jugendtagen, die ihn bis heute nicht losgelassen hat. Das merkt man bei einem Besuch in seinem Laden am Vaihinger Markt.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Selbstverständlich hat er sie noch, seine erste Gitarre. Sie gehörte seinem Onkel, die Schlaggitarre aus den 50ern. „Auf der habe ich meine ersten Akkorde gespielt“, sagt Bernd Grünen mit einem Lächeln, in dem viele Erinnerungen stecken, und streicht über die Saiten. Im Alter von 14, 15 habe er angefangen mit dem Gitarrenspiel. Seither hat den Vaihinger das Instrument nicht losgelassen, auch, wenn er in den meisten Bands, in denen er im Laufe der Jahre war, den Bass spielte – denn das fehlte in seiner ersten Jugendband, Gitarrenspieler gab es bereits. Noch heute ist er als Bassist unterwegs. „Die Gitarre ist aber meine alte Liebe geblieben“, sagt der 60-Jährige.

 

Richtig gelernt habe er das Gitarrenspiel nie, „das war viel learning by doing“, sagt er. „Gitarre lernen, ist nicht schwierig“, beteuert er. Es sei vergleichbar mit dem Lernen einer Sprache. Man könne sich umständlich an der richtigen Grammatik aufhalten, man könne aber auch nur genug lernen, um sich im Alltag verständlich zu machen. „Alltagstaugliches“ Gitarrenspiel mit wenigen Akkorden, um am Lagerfeuer ein Lied zu begleiten, sei innerhalb weniger Wochen zu lernen. „Das ist dann natürlich kein Konzertniveau, aber die Grundbegriffe gehen schnell.“

Eine Gitarre, wie sie Ed Sheeran spielt

Sein Geschäft mit dem Namen „klangvoll“ am Vaihinger Markt hängt voll von Akustikgitarren. Zwar kämen auch Kinder und Jugendliche, die das Instrument lernen möchten, „aber der Großteil meiner Klientel ist in meinem Alter“, sagt Bernd Grünen. Sie hätten oftmals schon mehrere Gitarren daheim, seien aber auf der Suche nach einem weiteren Instrument. Manchmal auch nach einem ganz besonderen – zum Beispiel nach einer Gitarre, wie sie Ed Sheeran spielt.

Dabei geht es nicht nur um den Klang. Ebenso muss die Gitarre dem Musiker „sympathisch“ sein, sagt Bernd Grünen. „Es muss passen.“ Sein Laden sei für ihn auch „Liebhaberei“, sagt er und blickt wieder auf das Instrument, das er einst von seinem Onkel bekam. „Das ist ein Stück Familiengeschichte, die würde ich nicht einfach hergeben.“