Wenn Brillenträger eine Corona-Schutzmaske aufsetzen, beschlagen meist die Gläser. Ein Stuttgarter Start-up will dieses Problem mit einem Maskenaufsatz lösen. Wir haben uns die Idee mal näher angeschaut.

Stuttgart – Wenn einem Brillenträger vor der Pandemie die Brille beschlug, dann, weil er beispielsweise im Winter von der Straße direkt in ein dichtgedrängtes Lokal hineinstolperte. In Pandemiezeiten braucht's zur Dampfbadoptik nur ein paar Sekunden Maskenpflicht im Supermarkt. Ein Stuttgarter Start-up hat dieses Problem erkannt und will ein Produkt auf den Markt bringen, mit dem Brillenträger auch mit OP-Maske und großen Temperaturschwankungen klare Sicht behalten sollen.

 

Das Problem ist nicht neu

"Hey Mensch, es kann doch nicht sein, dass wir in der Corona-Krise nichts zu tun haben und draußen ein Problem auf uns wartet" - so umschreibt Jule Venrath den Grundgedanken der Gründung des Start-ups Co.view, zu dem neben Jule noch Lucas Venrath sowie Jens Grüninger gehören. Sie saßen vergangenes Jahr in gemütlicher Runde zusammen und berieten darüber, wie man ein Mittel gegen das Leiden der Brillenträger in der Pandemie entwickeln kann. Laut Jule hat sich nämlich "herausgestellt, dass die Brillenträger in unserem Bekanntenkreis wegen der Maske oft den Durchblick verlieren." Das Vorzeigeprodukt von Co.view, die Fog.line, soll hier Abhilfe schaffen.

Einfach, aber genial

In der Einfachheit der Fog.line soll die Genialität liegen: im Grunde genommen ist sie nichts anderes als ein Bügel, den man sich links und rechts der Nase in die Maske einklipst. Dadurch soll die Maske besser auf dem Gesicht sitzen. Gleichzeitig wird dadurch die warme Atemluft abgeblockt, die Brille beschlägt nicht mehr und die Sicht bleibt frei. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht: "Wenn das nicht richtig sitzt, findet der Sauerstoff seinen Weg", erklärt Jens.

Hergestellt wird der Bügel aus bioabbaubaren Rohstoffen in Fellbach. Wichtig ist den drei Gründer:innen auch die Nachhaltigkeit und Regionalität: So kommen die Hersteller, mit denen Co.view zusammenarbeitet, beispielsweise aus Sindelfingen, Gerlingen und Fellbach. Auch in der Wiederverwendbarkeit liegt der Nachhaltigkeitsgedanke: "Diese Mehrweg-Variante war uns wichtig - wir wollten nichts haben, was die Umwelt schädigt, und auch kein Einwegprodukt", beschreibt Jule die Grundüberzeugung des Start-ups. "Die Fog.line sollte sich dabei handhaben lassen wie Kopfhörer, die du mit dir rumträgst, auf eine neue Maske aufstecken und eben beliebig oft wiederverwenden kannst", so Jule.

So geht es weiter

Die erste Crowdfunding-Phase ist überstanden, jetzt geht die Fog.line an Interessenten aus den Bereichen Arbeitssicherheit und Medizin. Wenn alles gut läuft, könnte die Fog.line schon bald im Laden stehen. Mehr Infos findet ihr auf der Webseite des Unternehmens.