Auf Social Media werden derzeit Videos und Postings geteilt, die behaupten, Klarna werde in Deutschland verboten. Was hat es damit auf sich?
In den vergangenen Tagen kursierte auf Social Media, vor allem auf TikTok, das Gerücht, der Zahlungsdienstleister Klarna werde in Deutschland ab Juli 2025 verboten. Viele Nutzer zeigen sich verunsichert. Doch was steckt wirklich hinter diesen Behauptungen?
Warum trendet "Klarna-Verbot"?
Auslöser für die Aufregung sind Videos und Beiträge, die behaupten, Klarna werde ab Sommer 2025 in Deutschland verboten. In den Kommentaren wird häufig auf angeblich neue Gesetze verwiesen, die den Rechnungskauf oder „Buy now, pay later“-Angebote verbieten sollen. Das Datum „Juli 2025“ wird dabei immer wieder genannt.
Was ist dran am Klarna-Verbot?
Fakt ist: Ein Verbot von Klarna oder ähnlichen Zahlungsdienstleistern ist nicht geplant. Weder die Bundesregierung noch die Europäische Union haben ein solches Verbot beschlossen oder angekündigt.
Worum geht es wirklich?
Hintergrund der Diskussion sind neue gesetzliche Regelungen auf EU-Ebene. Die EU-Verbraucherkreditrichtlinie (EU 2023/2225) wurde im Oktober 2023 beschlossen. Sie verpflichtet Deutschland, bis spätestens November 2025 neue Regeln zum Verbraucherschutz bei Krediten – dazu zählen künftig auch viele „Buy now, pay later“-Angebote – in nationales Recht umzusetzen. Die Richtlinie (EU) 2023/2225 verpflichtet Anbieter wie Klarna dazu, auch Kleinkredite und „Buy Now, Pay Later“-Modelle wie klassische Verbraucherkredite zu behandeln. Dazu zählen verpflichtende Kreditwürdigkeitsprüfungen, umfassende vorvertragliche Informationen in standardisierter Form, ein starkes Widerrufsrecht und klare Angaben zu Zinssätzen und Gesamtkosten. Ein Gesetzentwurf für die deutsche Umsetzung liegt derzeit noch nicht vor.
Fazit
Das Gerücht eines Klarna-Verbots ab Juli 2025 ist falsch. Richtig ist, dass neue Verbraucherschutzregeln für Kreditangebote kommen, die auch Dienste wie Klarna betreffen. Ein komplettes Verbot ist aber nicht geplant – Klarna und ähnliche Anbieter werden weiterhin nutzbar sein, müssen sich aber auf strengere Vorgaben einstellen. Die neue Verbraucherkreditrichtlinie der EU, die im November 2023 in Kraft getreten ist, muss von den Mitgliedstaaten innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umgesetzt werden. Mit einer Anwendbarkeit der Vorschriften ist dann ab November 2026 zu rechnen.