Er zählt zu den bekanntesten deutschen Kunsthistorikern. Als Ausstellungsmacher hat Klaus Gallwitz, der am 14. September neunzig Jahre alt wird, vielen Künstlern den Weg geebnet.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Ob sich berühmte Künstler wie Gerhard Richter, Georg Baselitz oder Markus Lüpertz ohne ihn auch durchgesetzt hätten? Klaus Gallwitz war einer der ersten, der ihnen eine Chance gab. Er wurde 1967 Leiter der Kunsthalle Baden-Baden, die er zu einer wichtigen Adresse für zeitgenössische Kunst machte. Klaus Gallwitz hat den Kunstbetrieb über viele Jahrzehnte geprägt. An diesem Montag wird er stolze neunzig Jahre alt – und ist noch immer einer, den man kennt.

 

Er gilt als Erfinder der „Blockbuster-Ausstellungen“, zur Dalí-Ausstellung 1971 kamen 160 000 Besucher nach Baden-Baden, der größte Teil davon war keine Dreißig. Er war ein Mann mit Einfluss – hat die deutschen Beiträge der Biennalen in Paris, São Paulo, Johannesburg und Venedig verantwortet. Geboren wurde Gallwitz in Pillnitz bei Dresden. Nach dem Studium zog er nach Karlsruhe und eröffnete zunächst eine Galerie. Nach den erfolgreichen Jahren an der Kunsthalle Baden-Baden brachte er neuen Schwung an das Städelsche Kunstinstitut in Frankfurt, war zudem als Berater der Deutschen Bank und diverser Privatsammler tätig und wurde 2004 Gründungsdirektor des Museums Frieder Burda in Baden-Baden. Obgleich weltweit tätig, lebt Gallwitz bis heute in Karlsruhe. Von dort aus arbeitet er heute zwar weniger, aber immer noch aktiv als Berater, Experte und Juror.