Traumhaft ist der Stuttgarter Weltmeister Klaus Renz mit dem Fallschirm über den Malediven abgesprungen. Begeistert hat er uns von seinen Erlebnissen im Indischen Ozean berichtet.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Muss alles immer höher, schneller und weiter sein? Der Fallschirmspringer Klaus Renz verneint. „Schöner, blauer und traumhafter ist auch nicht so schlecht“, findet der Stuttgarter, der schon viel von der Welt – speziell von oben – gesehen hat. Über allen Kontinenten ist er schon abgesprungen, hat auch schon den Nordpol per Fallschirm bereist – und meldet sich nun von einem traumhaften Ziel zurück.

 

An einer Sprungveranstaltung auf Kooddoo Island, einer kleinen Insel im Gaafu Alif Atoll auf den Malediven im Indischen Ozean, hat der Weltmeister im Fallschirmsprung nun teilgenommen. „Ein amerikanischer Organisator hatte über Jahre an der Planung zu diesem Event gearbeitet“, berichtet Renz, „viele hatten daran gezweifelt, ob es überhaupt möglich wäre in diesem schönen Teil der Erde, mitten im indischen Ozean, die komplette Logistik für eine Fallschirmsprungveranstaltung aufzubauen.“

Sprünge aus einer Höhe von 4000 Metern

Auf Kooddoo Island, erzählt er, befindet sich ein Flugplatz als Sprungzone und nicht weit davon entfernt „ein Fünf-Sterne-Resort mit wunderschönen Bungalows in Laufdistanz“. Während der dreiwöchigen Veranstaltung reisten insgesamt etwa 350 Fallschirmspringer aus 20 Nationen an. „Wenn das Paradies eine Farbe hat, dann ist es türkisblau“, ist der Stuttgart nun überzeugt und hört nicht auf zu schwärmen: „Der Himmel über den Malediven ist halt doch ein bisschen blauer als hier bei uns“

Bei den Sprüngen aus einer Höhe von 4000 Metern hätten die internationalen Sportler im Steigflug immer wieder nur über die Schönheit beim Blick aus dem Flugzeugfenster gestaunt. Es gab Formationssprünge mit bis zu 17 Teilnehmern. „Wer Zeit hatte, riskierte dabei öfter ein Blick in die Tiefe und konnte wohl nicht glauben an welchem schönen Ort der Welt er sich gerade mit 200 Stundenkilometern Fallgeschwindigkeit befindet“, berichtete Renz. Trotz all der Faszination hatte jeder eine aufblasbare Rettungsweste unter dem Sprunganzug dabei, um im Fall eine Wasserlandung diese aktivieren zu können. Zum Glück sei dies bei keinem der Absprünge notwendig gewesen.

Renz träumt nun vom nächsten Sprung

Das Absetzflugzeug, eine Cessna Caravan, ist aus dem Saarland eingeflogen worden von einem Fallschirmsprungzentrum, dem die Sportler vertrauen. Berufspilot Markus Bastuk war mit seinem Co-Pilot in vier Tagen über Mazedonien, Ägypten, Vereinigte Arabische Emirate bis auf die Malediven geflogen.

Viele der Fallschirmspringer kannten sich schon von früheren Wettbewerben und Sportveranstaltungen. „Da war klar, dass am Abend im großen Pool die Stimmung beim traumhaften Sonnenuntergang und Cocktails umwerfend war“, erzählt Klaus Renz und träumt bereits von seinem nächsten Sprung an einem ganz besonderen Ort.