Das Grünen-Mitglied legt nach 18 Jahren sein Mandat in Höfingen nieder

Leonberg - Der Ortschaftsrat Höfingen hat in seiner Sitzung am Mittwochabend das langjährige Mitglied Klaus Wankmüller (Grüne) verabschiedet. Sein Ausscheiden war nach den Vorschriften der Gemeindeordnung unumgänglich, da Wankmüller seinen Wohnsitz in Höfingen aufgibt und in ein Mehrgenerationen-Haus in der Kernstadt zieht. Seinen Sitz im Leonberger Gemeinderat wird Wankmüller  daher beibehalten. Sein Nachrücker wird Thomas Schütz, der in der nächsten Sitzung des Höfinger Ortschaftsrates verpflichtet werden wird.

 

Mobilität und Verkehr

Mit einem Seufzer rief Ortsvorsteherin Bärbel Sauer den entsprechenden Tagesordnungspunkt auf und erinnerte in einer kurzen Rede an die wesentlichen Stationen von Wankmüllers 18-jähriger Zeit als Ortschaftsrat. „Schon allein dieser lange Zeitraum ist ein Zeichen dafür, wie sehr die Höfinger Bürger ihr Engagement wertschätzen“, sagte Sauer.

1995 ist Klaus Wankmüller mit seiner Familie mit drei kleinen Kindern von Böblingen nach Höfingen gezogen. Er sei schon immer grundsätzlich politisch interessiert gewesen. Doch dass er sich 1999 zur Wahl für den Ortschaftsrat habe aufstellen lassen, sei dem Zusammentreffen mehrerer glücklicher Umstände geschuldet gewesen. „Zum einen wurde zu dieser Zeit zwischen Gebersheim und Höfingen die Katzentalbrücke – aus Sicht vieler Bürger – einfach in die Landschaft gestellt, ohne dass es eine entsprechende Straße dazu gab“, sagte Sauer. Dies sei aber geschehen, um Zuschüsse für den Brückenbau nicht verfallen zu lassen. Die Straße habe noch nicht gebaut werden können, da sich die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern in die Länge gezogen hätten.

„Sie wollten den Zustand damals nicht hinnehmen und die Zusammenhänge verstehen“, erinnerte sich die Ortsvorsteherin.

Zum anderen habe der damalige einzige Grüne im Ortschaftsrat, Joachim Schütz, einen Aufruf veröffentlicht, dass er Mitstreiter suche. „Es ging ihnen immer darum, nicht zu lamentieren, sondern Verantwortung zu übernehmen“, lobte Sauer.

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit seien die Bereiche Mobilität und Verkehr gewesen. Auch der Umgang mit Ressourcen – sei es beim Lärm in Sachen Gesundheit als auch beim Flächenverbrauch in Sachen Stadtentwicklung – seien ihm wichtig gewesen.

Meilensteine seiner Arbeit seien unter anderem der Neubau des Kindergartens Mammutzahn, der Ausbau der Höfinger Schule zu einer Gesamtschule, die Tempo-30-Zone in der Ortsmitte, die Verlegung des Sportplatzes und der Erhalt des Bädles gewesen. „Wir sind uns auf so mancher Höfinger Hocketse begegnet und haben erlebt, dass Ortschaftsräte nah an den Mitmenschen und ihren Fragen dran sind“, sagte Bärbel Sauer über ihren zweiten Stellvertreter.

Einstimmige Ergebnisse angemahnt

Die Ortsvorsteherin lobte Klaus Wankmüller, der stets bestens auf Sitzungen vorbereitet gewesen sei. „Sie haben Sachverhalte und Folgerungen kritisch hinterfragt, aber Ihre Beiträge waren stets darauf ausgerichtet, einen Konsens in Ortschaftsrat und Gemeinderat zu erzielen“, führte Bärbel Sauer weiter aus. Dieses Engagement sei umso bemerkenswerter gewesen, da Wankmüller seit 2008 auch noch Gemeinderat, zwei Jahre lang Kreistagsmitglied und Mitglied im evangelischen Kirchengemeinderat gewesen sei.

„Dass Sie es 18 Jahre im Ortschaftsrat ausgehalten haben, lässt sich wohl nur damit erklären, dass es Ihnen Spaß gemacht hat“, meinte Bärbel Sauer, die Wankmüller zum Abschied ein Polo-Shirt mit dem Höfinger Wappen überreichte.

Wankmüller erwiderte, es sei ihm wichtig gewesen, sich zu engagieren. „Demokratie gibt es nicht umsonst, sie muss von vielen Kräften gelebt werden“, erklärte er. Es sei gut, dass im Ortschaftsrat lange diskutiert worden sei. „Wichtig ist ein einstimmiges Ergebnis, denn das ist im Gemeinderat leichter durchzusetzen“, sagte Wankmüller, der versprach, Höfingen und seinem Ortschaftsrat gewogen zu bleiben.

Als seine Nachfolgerin als zweite stellvertretende Ortsvorsteherin wurde Katharina Staiger (Grüne) gewählt.