Das Londoner Label Lonsdale will sein Image als Naziklamotten-Hersteller nun endgültig loswerden. Deshalb sponsert das Unternehmen jetzt Fußballvereine, die in einem linken Umfeld beheimatet sind.

Stuttgart - Wie kommt man aus der rechten Ecke raus? Man stellt sich einfach in die linke! So macht es zumindest das englische Unternehmen Lonsdale: Um seinen Ruf als Naziklamottenhersteller loszuwerden, sponsert die Firma seit Kurzem antifaschistische Fußballvereine. So prangt nun auf den Trikots von Roter Stern Leipzig das Logo des Londoner Labels. Auch mit dem Potsdamer Regionalligisten SV Babelsberg 03 besteht seit Februar eine Kooperation.

 

Bei Faschisten und Neonazis beliebt ist die englische Modefirma, die vor allem als Boxsportartikelhersteller bekannt wurde – sie stattete etwa Muhammad Ali, Lennox Lewis oder Mike Tyson aus – vor allem aus einem Grund: Der Schriftzug enthält vier von fünf Buchstaben des Kürzels NSDAP. Wird ein Lonsdale-Shirt mit einer Jacke kombiniert und verdeckt diese die äußeren Buchstaben, spielt das auf die im Dritten Reich einzige zugelassene Partei an.

Bereits seit einigen Jahren ist Lonsdale darum bemüht, vom rechten Image wegzukommen. Die Unterstützung der beiden Fußballvereine ist nur eine weitere Maßnahme. So hatte das 1960 gegründete Unternehmen vor zehn Jahren die Kampagne „Lonsdale loves all Colours“ („Lonsdale liebt alle Farben“) gestartet, um sich von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu distanzieren. Im Jahr 2005 unterstützte Lonsdale den Christopher Street Day in Köln. Seit 2011 wird die Box-Abteilung des FC Sankt Pauli gesponsert.