Das Gastspiel der Kleinen Tierschau löst Trubel aus. Ursache ist der Plan, während dieser Zeit einen Biergarten auf dem Platz zu öffnen.

Stuttgart - Über das vom 18. August an geplante Gastspiel der Kleinen Tierschau auf dem Marienplatz ist im Bezirksbeirat Süd ein heftiger Streit entbrannt. Ursache ist der Plan, während der dreieinhalb Wochen täglich von 11 bis 24 Uhr einen Biergarten auf dem Platz zu öffnen. Die Lokalpolitiker fühlen sich von Michael Gaedt und seinem Manager Arne Beyer getäuscht. Der reagiert empört und kontert: "Da wurde von Einzelnen von April bis heute wohl einiges vergessen."

 

Knackpunkt in der Debatte ist die Frage, ob bei der ersten Vorstellung der Show in einem Zirkuszelt Anfang April im Bezirksbeirat bereits von den Biergartenplänen die Rede gewesen war. Im Gremium bezweifeln das fast alle Mitglieder, nur ein Vertreter der Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke glaubte sich zu erinnern. Beyer sagt dagegen: "Wir haben das von Anfang an in allen Gesprächen so kommuniziert." Die CDU, die schon damals starke Bedenken geäußert hatte, sieht sich bestätigt. "Die Kleine Tierschau wird zur großen Bierschau", sagt Heinrich Bek. Auch frühere Befürworter kritisieren, der 725 Quadratmeter große Biergarten sei für Anwohner und benachbarte Gastronomiebetriebe eine unzumutbare Belastung oder Konkurrenz. Er soll einem Votum des Beirats zufolge frühestens eine Stunde vor Einlass öffnen.

Den Vorwurf, rein kommerzielle Ziele zu verfolgen, nennt Beyer "absurd". Der Gruppe gehe es vor allem um die Belebung des Platzes und eine Interaktion mit den Anwohnern. Im Rathaus befürworte man das ausdrücklich. Das Ordnungsamt hat Beyer prompt mitgeteilt, dass der Biergarten von 11 Uhr an genehmigt werde.