Die baden-württembergische Polizei will die Mindestgröße für Bewerber flexibler handhaben. Bisher müssen sie laut Dienstvorschrift mindestens 160 Zentimeter messen.

Stuttgart - Die Polizei in Baden-Württemberg will sich stärker für kleine Bewerber öffnen und die Mindestgröße flexibler handhaben. Bisher müssen Bewerber für den Polizeidienst laut Dienstvorschrift mindestens 160 Zentimeter messen. Mit einem neuen Test sollen etwas kleinere Bewerber künftig trotzdem ihre Tauglichkeit unter Beweis stellen dürfen. Das kündigt Innenminister Thomas Strobl (CDU) in einem Brief an die die sicherheitspolitischen Sprecher der Fraktionen von Grünen und CDU an, der auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die „Stuttgarter Zeitung“ hatte zunächst darüber berichtet.

 

Test soll in einigen Wochen starten

Wer als Bewerber mindestens 150 Zentimeter groß ist, darf künftig in einem Test unter Beweis stellen, dass er etwa ohne Einschränkungen eine Maschinenpistole handhaben oder ein Dienstfahrzeug führen kann. Grundsätzlich muss laut Ministerium jeder Polizeibeamter in der Lage sein, die polizeilichen Aufgaben zu jeder Zeit und an jedem Ort ohne Hilfsmittel wahrzunehmen. Kleinen Menschen könnte etwa das Lenken, Bremsen und Gasgeben im Dienstwagen wegen zu kurzer Arme und Beine Probleme bereiten.

Das Verfahren soll eine „zuverlässige und rechtlich nicht angreifbare Grundlage für die Beurteilung der körperlichen Eignung“ liefern, betont Strobl in dem Schreiben. Der Test soll laut Ministerium in einigen Wochen starten. Solche Verfahren gebe es bereits in anderen Ländern oder bei der Bundespolizei.

Wer die Mindestgröße von 160 Zentimeter erreicht, muss weiterhin keinen Test machen. Eine Mindestgröße sei immer noch geboten, um Gefahren für Beamte zu vermeiden, etwa aufgrund des Gewichts der Einsatzmittel oder weil die Schutzausstattung nicht genau passen könnte. Teils wird Schutzkleidung nur in Universalgröße beschafft.