Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat auf einem kleinen Grünen-Parteitag mit Jürgen Trittin abgerechnet. „Man muss auch offen sein, sich einmal belehren zu lassen und nicht selber zu belehren“, sagte Kretschmann vor Hunderten Zuhörern.

Berlin - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat auf einem kleinen Grünen-Parteitag mit dem Spitzenkandidaten im Wahlkampf, Jürgen Trittin, abgerechnet. „Man muss auch offen sein, sich einmal belehren zu lassen und nicht selber zu belehren“, sagte Kretschmann vor Hunderten Zuhörern am Samstag in Berlin. „Deshalb, lieber Jürgen, darf das Hauptwort nicht mehr „Angriff“ sein, sondern das Hauptwort muss etwas anderes sein: Wir tun etwas, dass die Menschen sich einbringen können.“

 

Verteilungsgerechtigkeit, wie sie Trittin und Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt mit ins Zentrum des Wahlkampfs gerückt hatten, sei wichtig. „Aber man muss immer sehen: Wer sind die Hauptakteure, wer hat das schon gepachtet und wer nicht?“ So sei er Anhänger des Mindestlohns, aber Wahlkampf habe er damit nicht gemacht, sagte Kretschmann. Nachhaltigkeit und Ökologie seien für die Grünen zentral - dabei bräuchten sie die Wirtschaft aber als Partner.

Sondierungsgespräche mit der Union müssten die Grünen ernsthaft führen. „Da fürchte ich mich vor einer großen Koalition.“ Ans Ruder kämen dann Unterstützer von Kohle als Energiequelle. Aber die Grünen hätten riesige Probleme mit der Union: „Wir müssen auch klar machen, wir übernehmen Verantwortung, auch wenn etwas scheitert.“