Auch später könne man noch Sprachen lernen, schreiben die Wissenschaftler, aber nicht mehr so leicht wie in den ersten Jahren und voraussichtlich auch nicht mit demselben Erfolg. Das hängt mit der Reifung des Gehirns zusammen: Beim Sprechenlernen werden nicht nur neue Verbindungen zwischen Nervenzellen aufgebaut, sondern viele auch abgebaut, weil man sie in der Muttersprache des Kindes nicht braucht. Wenn ein Kind zweisprachig aufwachse, bleibe sein Gehirn hingegen flexibler, schreiben die Autoren und sind damit bei einem ihrer wichtigsten Punkte: Kinder können zwei Sprachen lernen – und wenn ihre erste Muttersprache nicht Deutsch ist, dann sollte es die zweite werden, damit die Integration besser gelingt.

 

Für Deutsch als zweite Muttersprache gibt es nur ein kleines Zeitfenster, denn: „außer Kraft setzen lässt sich die biologische Sequenz des Entwicklungsverlaufs nicht“. Das heißt, dass Kinder möglichst von Geburt an mit beiden Sprachen konfrontiert sein sollten. Sie lernen rasch – lange, bevor sie sprechen können – zwischen den beiden (und anderen) Sprachen zu unterscheiden, hat eine Untersuchung von Angela Friederici vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig ergeben. Außer, dass der Wortschatz in beiden Sprachen „etwas geringer“ ist als bei Kindern, die nur eine Muttersprache lernen, gibt es nach Ansicht der Wissenschaftler keine Nachteile. Und wer erst einmal die gesprochene Sprache einigermaßen beherrscht, tut sich später in der Schule mit der Schriftsprache leichter.

Vor allem benachteiligte Kinder können profitieren

„Insbesondere Kinder aus benachteiligten Familien können von einer qualitativ guten Bildung und Betreuung profitieren“, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Stellungnahme. Und sie fügen hinzu, was sich ihrer Ansicht nach in Kindertagesstätten und Kindergärten ändern müsste: kleinere Gruppen, mehr Aus- und Weiterbildung des Personals und – hier bleiben die Empfehlungen jedoch abstrakt – mehr Förderung „bestimmter Zielgruppen beziehungsweise Stadtteile“. Die Forscher denken vor allem an ärmere Familien und an solche, in denen nicht Deutsch gesprochen wird.Ein zweiter wichtiger Faktor, der in der Schule den Weg ebnen kann, ist die  Selbstregulation. Die Forschung dazu geht auf ein Experiment des US-Psychologen Walter Mischel zurück. Er gab vierjährigen Kindern einen Marshmallow und sagte: „Wenn du wartest, bis ich zurückkomme, bekommst du einen zweiten.“ Die Kinder, die in diesem Experiment einige Minuten warten konnten, zeigten später in der Schule bessere Noten. Die Stellungnahme der Nationalen Akademie geht sogar noch weiter: „Kinder und Jugendliche, die ihre Emotionen so regulieren können, dass dies den sozialen Anforderungen entspricht, erweisen sich nicht nur als sozial kompetenter und beliebter, sie zeigen oftmals auch bessere kognitive Leistungen.“

Wenn Eltern hingegen überlastet sind oder den Kindern die Bezugspersonen fehlen, stellen die Wissenschaftler fest, sei die Fähigkeit zur Selbstregulation in Gefahr. Gleiches gelte bei Armut, geringer Bildung der Eltern oder häuslicher Gewalt.

Auch später könne man noch Sprachen lernen, schreiben die Wissenschaftler, aber nicht mehr so leicht wie in den ersten Jahren und voraussichtlich auch nicht mit demselben Erfolg. Das hängt mit der Reifung des Gehirns zusammen: Beim Sprechenlernen werden nicht nur neue Verbindungen zwischen Nervenzellen aufgebaut, sondern viele auch abgebaut, weil man sie in der Muttersprache des Kindes nicht braucht. Wenn ein Kind zweisprachig aufwachse, bleibe sein Gehirn hingegen flexibler, schreiben die Autoren und sind damit bei einem ihrer wichtigsten Punkte: Kinder können zwei Sprachen lernen – und wenn ihre erste Muttersprache nicht Deutsch ist, dann sollte es die zweite werden, damit die Integration besser gelingt.

Für Deutsch als zweite Muttersprache gibt es nur ein kleines Zeitfenster, denn: „außer Kraft setzen lässt sich die biologische Sequenz des Entwicklungsverlaufs nicht“. Das heißt, dass Kinder möglichst von Geburt an mit beiden Sprachen konfrontiert sein sollten. Sie lernen rasch – lange, bevor sie sprechen können – zwischen den beiden (und anderen) Sprachen zu unterscheiden, hat eine Untersuchung von Angela Friederici vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig ergeben. Außer, dass der Wortschatz in beiden Sprachen „etwas geringer“ ist als bei Kindern, die nur eine Muttersprache lernen, gibt es nach Ansicht der Wissenschaftler keine Nachteile. Und wer erst einmal die gesprochene Sprache einigermaßen beherrscht, tut sich später in der Schule mit der Schriftsprache leichter.

Vor allem benachteiligte Kinder können profitieren

„Insbesondere Kinder aus benachteiligten Familien können von einer qualitativ guten Bildung und Betreuung profitieren“, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Stellungnahme. Und sie fügen hinzu, was sich ihrer Ansicht nach in Kindertagesstätten und Kindergärten ändern müsste: kleinere Gruppen, mehr Aus- und Weiterbildung des Personals und – hier bleiben die Empfehlungen jedoch abstrakt – mehr Förderung „bestimmter Zielgruppen beziehungsweise Stadtteile“. Die Forscher denken vor allem an ärmere Familien und an solche, in denen nicht Deutsch gesprochen wird.Ein zweiter wichtiger Faktor, der in der Schule den Weg ebnen kann, ist die  Selbstregulation. Die Forschung dazu geht auf ein Experiment des US-Psychologen Walter Mischel zurück. Er gab vierjährigen Kindern einen Marshmallow und sagte: „Wenn du wartest, bis ich zurückkomme, bekommst du einen zweiten.“ Die Kinder, die in diesem Experiment einige Minuten warten konnten, zeigten später in der Schule bessere Noten. Die Stellungnahme der Nationalen Akademie geht sogar noch weiter: „Kinder und Jugendliche, die ihre Emotionen so regulieren können, dass dies den sozialen Anforderungen entspricht, erweisen sich nicht nur als sozial kompetenter und beliebter, sie zeigen oftmals auch bessere kognitive Leistungen.“

Wenn Eltern hingegen überlastet sind oder den Kindern die Bezugspersonen fehlen, stellen die Wissenschaftler fest, sei die Fähigkeit zur Selbstregulation in Gefahr. Gleiches gelte bei Armut, geringer Bildung der Eltern oder häuslicher Gewalt.