Der Kleintierzuchtverein Z 63 Grunbach feiert an diesem Wochenende auf dem Gelände an der Günther-Irmscher-Straße. Zu sehen sind dabei junge Kaninchen, Hühner und Tauben.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Remshalden - Im Schwäbischen reicht der Fuß vom Großen Zeh bis zur Hüfte und ein Hase ist hierzulande nicht unbedingt ein Lepus Europaeus, wie Meister Lampe von Biologen genannt wird. Auch Kaninchen fallen im Schwäbischen unter die Bezeichnung Hase. „Ganz richtig ist die Bezeichnung Hasenfest deshalb nicht“, sagt Klaus Schäfer, der Vorstand des Kleintierzuchtvereins Z 63 Grunbach. Ganz falsch ist sie aber auch nicht, denn man muss schon ein Dipfelesscheißer sein, wenn man darauf beharrt, im Vereinsheim direkt an der Rems würden gar keine Hasen ausgestellt.

 

Das Reglement beim Wettbewerb ist streng

Außerdem kräht und gackert es verdächtig aus der Ausstellungshalle. „Wir haben auch Hühner und Tauben dabei“, sagt Klaus Schäfer, der am Samstagvormittag mit der Bestandsaufnahme beschäftigt ist. „80 Tiere haben wir heute hier. Alle sind Jungtiere.“ Streng genommen sei das eine Lokalschau. Da sich darunter außer Kleintierzüchtern niemand so richtig etwas vorstellen könne, habe der Verein schon vor Jahren beschlossen, die Veranstaltung im Sommer Hasenfest zu nennen. Vor dem Vereinsheim sind dazu Zelte und Sitzgarnituren im Freien aufgebaut. Am Nachmittag um 16 Uhr geht das Fest dann richtig los. „Alle sind dazu herzlich eingeladen“, sagt Klaus Schäfer.

Zwei unabhängige Gutachter, einer für das Geflügel, einer für die Kaninchen, machen sich im Ausstellungsraum ans Werk. Das Reglement ist streng, wie Steffen Sauter aus Weinstadt erklärt, der die Kaninchen bewertet. Je nach der Rasse werden zum Beispiel äußere Merkmale wie das Fell genau begutachtet. In einem Verzeichnis vom Umfang eines Versandhauskatalogs sind die verschiedensten Rassen beschrieben und vor allem auch abgebildet. So haben verschiedene Schecken verschiedene, genau definierte Fellzeichnungen. Wenn da an der Brust viele kleine Flecken sein sollen, bringt es nichts, wenn dort ein großer Fleck zu sehen ist.

Einige Mitglieder kommen aus Stuttgart

Nach wie vor gehe es auch darum, Fleisch auf den Tisch zu bekommen, sagt Klaus Schäfer. Früher sei das noch mehr ein Grund für das Hobby gewesen. Heute kommt es bei vielen Familien wieder in Mode, sich Hühner zu halten und sich seine Eier selbst aus dem Stall zu holen. Sogar in der Großstadt.

„Wir haben zurzeit 40 Mitglieder im Verein. Die kommen nicht nur aus Grunbach, sondern auch aus den Nachbarorten und sogar aus Stuttgart. Diese stammen von hier und sind dann weggezogen.“ Dieses Jahr feiert der Verein ein Jubiläum. Vor 90 Jahren wurde er gegründet. Bereits im Dezember des Gründungsjahres gab es die erste Lokalausstellung.

Gleichmäßig angenehme Temperatur

Im Jahr 1966 wurde das Vereinsgebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zur Auto-Tuning-Firma Irmscher an der Günther-Irmscher-Straße gebaut. Die Ausstellungshalle sei ideal, sagt Steffen Sauter. „Wenn es zu heiß ist, halten die Tiere das nicht aus. Wir mussten deshalb schon mal andernorts eine Veranstaltung abbrechen. Hier drin bleiben die Temperaturen aber immer angenehm.“