Den Kleintierzüchterverein Feuerbach Z 46 gibt es bereits seit 115 Jahren. Neben Kaninchen haben die Mitglieder unter anderem Kaschmirziegen in ihren Ställen.

Feuerbach/Weilimdorf - Hoppel, Flecki oder Krümel sucht man in den Ställen von Joachim Oehler vergebens. Seinen Kaninchen gibt er keine Namen, sondern Nummern. Ein Stempel im rechten Ohr kennzeichnet die Tiere. So ist 492 ein hellgraues Kaninchen der Rasse Zwergwidder. Die erste Ziffer steht für den Geburtsmonat, die zweite Ziffer fürs Geburtsjahr 2009 und die letzte Ziffer gibt in der Regel an, um das wievielte Tier eines Wurfes es sich handelt. Wer meint, dass die Tiere für Joachim Oehler bloße Nummern bedeuten, der irrt. Die Sache hat eher praktische Gründe: Als der Vorsitzende des Kleintierzüchtervereins Feuerbach Z 46 vor vielen Jahren mit sechs Kaninchen anfing, trugen diese noch Namen. Heute stehen 60 Ställe in seiner Hütte, da wäre es schier unmöglich, sich alle Namen zu merken – vom Ausdenken ganz zu schweigen. Das bedeutet aber nicht, dass er seine Kaninchen weniger mag. Im Gegenteil, er verbringt einen großen Teil seiner Freizeit mit der Aufzucht und Pflege der Tiere. Täglich schaut er auf dem Vereinsgelände am Fasanengarten vorbei, um zu füttern und nach dem Rechten zu sehen.

 

Kaninchen, Kaschmirziegen und Soayschafe

Von Montag bis Freitag, etwa ab 17 Uhr, sind die Mitglieder auf der Anlage in Weilimdorf und kümmern sich um ihre 300 Kaninchen, 150 Hühner, 15 Kaschmirziegen, zehn Fasane und drei Soayschafe. An den Wochenenden steht neben dem Füttern vor allem Stallausmisten, Tierpflege und Hüttenreinigen auf dem Programm. „Es ist ein hervorragender Ausgleich, wenn man nach einem stressigen Arbeitstag hier rausfahren kann, die Schönheit der Tiere sieht und sich um sie kümmert. Das gibt einem Ruhe“, sagt Joachim Oehler.

Neben dem Zeitaufwand ist die Kleintierzucht überdies keine günstige Freizeitbeschäftigung, denn wie die Tiere, gehört auch das Inventar den Züchtern. Man muss also, abhängig davon welche und wie viele Tiere man halten möchte, schon ein paar hundert Euro investieren. Hinzu kommen die Futterkosten. Der Verein stellt die Hütten, in denen sich die Ställe befinden, bietet Fachwissen und hilft bei der Beschaffung von Ställen und Ausstattungsmaterial.

Apropos Ausstattung: Heizungen sucht man in den Hütten ebenso erfolglos wie Namen. „Wenn wir hier heizen würden, wäre es zu warm und das Fell der Tiere würde nicht so dicht wachsen. Das mindert die Fellqualität“, erklärt Oehler. Die aber spielt mit Blick auf die Tierschauen eine wichtige Rolle. Standards wie Fellqualität, Farbe, Gewicht, Kopfform und Körperbau sind Kriterien, nach denen bewertet wird und nach denen sich Züchter richten.

Verein existiert seit 115 Jahren

Bereits seit 115 Jahren gibt es den Verein. Den Grundstein dafür legte 1897 der Zusammenschluss des Geflügel- und Vogelschutzvereins Feuerbach. 1906 wurde der Kaninchenzüchterverein Feuerbach gegründet, 1913 der Verein für Ziegenzucht. 1942 kaufte der aus diesen Vereinen zusammengefasste Kleintierzuchtverein sein eigenes Vereinsgelände an der Feuerbacher Oswald-Hesse-Straße, das bis 2009 als Standort diente. Danach zog der heute 45 Mitglieder starke Verein, durch städtebauliche Maßnahmen gezwungen, von Feuerbach auf das heutige Vereinsgelände nach Weilimdorf um. Unmittelbarer Nachbar ist der Kleintierzüchterverein Weilimdorf. Die Feuerbacher dürfen ihre Versammlungen im Weilimdorfer Vereinsheim abhalten und deren Ausstellungshalle für Tierschauen mitbenutzen.

Info Am Sonntag, 10. Juni, richten die Feuerbacher Kleintierzüchter zusammen mit den Weilimdorfer Vereinsfreunden an der Gerlinger Straße ihre Jungtierschau aus.

KLEINTIERZÜCHTERVEREIN Z 46

Adresse Gerlinger Straße 35/1, 70499 Stuttgart

Vorsitzender Joachim Oehler

Homepage www.klzv-feuerbach.de

Telefon 85 26 09

Gründungsjahr 1897

Mitgliederzahl 45

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