Die Klett-Gruppe ist weiter auf Wachstumskurs. Dabei profitieren die Stuttgarter von zwei gesellschaftlichen Top-Trends.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Stuttgart. - Die Stuttgarter Klett-Gruppe ist weiter auf Wachstumskurs. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 75 Millionen auf 612 Millionen Euro. Die Bildungsmedien, zu denen Bildungsverlage und Fachinformationen zählen, machten 58,1 Prozent der Erlöse aus. Jeden vierten Euro setzte die Gruppe mit der Erwachsenen- und Weiterbildung und rund jeden siebten mit Kindertagesstätten und Schulen um. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 13,3 Prozent auf 25,5 Millionen Euro. „Wir haben an vielen Stellen ein tolles Jahr gehabt“, sagte Philipp Haußmann, Vorstandssprecher der Ernst Klett AG, unserer Zeitung. Beispiele seien die guten Geschäfte in Osteuropa und Frankreich, aber auch Lehrplanwechsel, etwa in Bayern, die den Kauf von Schulbüchern erhöhten.

 

Die Gruppe profitiert dabei von zwei großen Trends. Zum einen entwickelt sich die Demografie positiv: Die Geburtenrate steigt und es gibt eine stetige Zuwanderung innerhalb der EU. Das führt zu höheren Schülerzahlen und damit einem steigenden Bedarf an Schulbüchern. Zum anderen spielt die Digitalisierung den Stuttgartern in die Hände. Immer mehr Mitarbeiter bilden sich innerhalb ihres Berufs weiter oder qualifizieren sich für neu entstehende Jobs. „Davon profitieren wir bei unseren Angeboten in der Weiterbildung“, so Haußmann.

„Der amerikanische Markt wird deutlich wichtiger“

Mit einer Verlagsgründung in Chicago ist Klett erstmals in den USA vertreten. Bisher wurden die Produkte dort über Partner vertrieben. „Der amerikanische Markt wird deutlich wichtiger“, sagte Haußmann. Im Fokus sei vor allem der Schul- und Collegemarkt. Damit ist die Gruppe in insgesamt 16 Ländern vertreten. Die Zahl der Mitarbeiter stieg auf rund 5000, auch weil unter anderem der Kindertagesstätten-Betreiber Villa Luna übernommen wurde.

Für das kommende Jahr rechnet Haußmann mit einem weiter steigenden Umsatz. „Wir sind auf einem guten Weg, in einigen Jahren ein umfassendes europäisches Bildungsunternehmen zu sein.“