Nach der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 soll rundum saniert werden. Dabei geht es auch um den Brandschutz. Von „Mängeln“ könne man aber nicht sprechen, sagen die Stuttgarter Straßenbahnen AG.

Die Klett-Passage harrt ihrer Modernisierung, die voraussichtlich erst nach der Inbetriebnahme des Bahnprojekts Stuttgart 21 angegangen werden wird. Ein gewichtiger Punkt ist der Brandschutz für die Stadtbahnhaltestelle am Hauptbahnhof. „Bei einer brandschutztechnischen Untersuchung wurden Mängel bei der Entfluchtung und den brandschutztechnischen Begebenheiten der Stadtbahnhaltestelle festgestellt“, heißt es in der Ausschreibung für die Generalplanung der Ingenieurdienstleistungen, für die ein Auftragswert von 1,3 Millionen Euro angenommen wird.

 

Brandschutz seit Unglücken großes Thema

Der Brandschutz in vor allem unterirdischen Verkehrsanlagen und Tunneln ist nach diversen verheerenden Unglücken seit Jahren ein Großthema, auch beim Projekt Stuttgart 21. Auf Anfrage unserer Zeitung nannten die SSB für die Haltestelle Klett-Passage weder Rettungszeiten noch Reisendenzahlen für die beiden Außen- und den Mittelbahnsteig. Sie korrigierten aber die Ausschreibung der Ingenieurdienstleistung: „Irrtümlich und nicht zutreffend“ für die Haltestelle unter der Passage mit ihren Geschäften sei das Wort „Mängel“. Das Ziel sei „nicht die Beseitigung von Mängeln“. Alle Haltestellen seien betriebssicher, und sämtliche Maßnahmen beruhten auf dem Gutachten unabhängiger Brandschutzexperten. Wer die brandschutztechnische Untersuchung durchgeführt hatte, wurde nicht mitgeteilt. Leider, so die SSB, habe man den Text der Ausschreibung nach der Entdeckung des Fehlers nicht mehr ändern können.

Treppenaufgänge „ausreichend breit“

Die SSB verbessere und modernisiere seit 2009 den Brandschutz an ihren unterirdischen Halten, aktuell am Schlossplatz, im Herbst am Halt Rathaus, dann Marienplatz und Hauptbahnhof/Klett-Platz. Dort sollen Entrauchungsventilatoren eingebaut werden und Rauchabschottungen. „Mit dieser Einhausung wird die Haltestellenebene von der Zwischenebene baulich getrennt und so im Brandfall der Rauch von der Klett-Passage ferngehalten. Die Treppenaufgänge sind ausreichend breit“, heißt es.

Wohin die Anlage Rauch abführen soll, bleibt offen, die Planung der Anlage scheint aber nicht trivial, in der Ausschreibung wird die Deckenkonstruktion über der Passage beschrieben, die für die Entrauchung wohl durchbrochen werden müsste. Wichtig für die Planer ist auch der Hinweis, dass für die Schillerstraße über der Passage in diesem Sommer ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt werden solle. „Planerische Schnittstellen“ zwischen den drei Ebenen Haltestelle, Passage und Straßenzug seien zu berücksichtigen und zu koordinieren.