Rund 400 Teilnehmer demonstrieren in Ludwigsburg friedlich für Klimagerechtigkeit – mit einem Zug durch die Stadt und einem Die-in.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

„Mama, was haben die Leute für eine Pizza auf ihrem Plakat?“ – „Das sieht aus wie eine Pizza, aber es soll die Erde sein, die brennt“, sagt eine junge Frau zu ihrem kleinen Kind im Bollerwagen. Drastische Zukunftsszenarien sind auf Plakaten und Bannern sind am Freitagnachmittag viele zu sehen – Ausdruck der Befürchtungen, die viele junge, mittelalte und alte Menschen umtreiben, die sich am Freitagnachmittag zum Protest gegen eine ihrer Meinung nach zu lasche, verantwortungslose Klimapolitik auf dem Ludwigsburger Marktplatz versammelt haben. Junge Familien sind dabei – mit „Babys for Future“-Schildern am Kinderwagen, Mütter und Väter, die Grundschulkinder an den Händen halten, und viele Senioren. Auch Jugendliche und junge Erwachsene, allerdings nicht ganz so viele, wie sich das die Veranstalter vielleicht erhofft hatten. „Schade. Aber vielleicht sind viele zur größeren Demo nach Stuttgart gefahren“, meinten einige junge Teilnehmer. Rund 400 waren es laut Auskunft der Polizei insgesamt.

 

Drastisch dann auch das Szenario, das der Demo-Zug auf seiner Strecke, die unter anderem entlang der B 27 verlief, auf der Leonberger Straße lieferte: Bei einem Die-in, sinngemäß übersetzt einem gemeinsamen Sterben, ließen sich die Menschen zu Boden fallen und bedeckten nahezu den ganzen Straßenzug Richtung Bahnhof.

„Wir streiken, damit Menschenleben wichtiger werden als Energiekonzerne, Wälder wichtiger als ein Kohletagebau und gerechte Lebensverhältnisse wichtiger als Firmengewinne. Es wird Zeit, Menschen über Profite zu stellen“, so die 17-jährige Katharina Höhn von Fridays for Future Ludwigsburg. Die Demo verlief, so die Bilanz der Polizei, „entspannt und absolut friedlich“.